Das Urteil fiel in Yinglucks Abwesenheit. Sie setzte sich bereits zuvor ins Ausland ab.
Thailands ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ist in Abwesenheit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Oberste Gericht für politische Straftaten in Bangkok sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass sich die 50-Jährige in ihrer Amtszeit der Verschwendung von Steuergeldern und der Korruption schuldig gemacht hat.
Yingluck war bei der Urteilsverkündung nicht dabei. Aus Furcht vor einer Haftstrafe hatte sie sich vor einem Monat ins Ausland abgesetzt.
Der ehemaligen Regierungschefin wird zur Last gelegt, dem Staat mit Subventionen für den Reisanbau - Grundnahrungsmittel in Thailand - Verluste in Milliardenhöhe verursacht zu haben. Sie stritt dies im Prozess bis zuletzt immer wieder ab. Das Gericht kam jedoch zu der Auffassung, dass umgerechnet etwa 6,8 Milliarden Euro Schaden entstanden sei. Trotzdem blieb es deutlich unter der Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis.
In welchem Land sich die Politikerin heute aufhält, ist nicht bekannt. Vermutet wird, dass sie sich über Kambodscha und Singapur nach Dubai abgesetzt hat. Die ehemalige Ministerpräsidentin hat in Thailand immer noch eine große Anhängerschaft, vor allem in ärmeren Schichten der Bevölkerung.
Yingluck ist die Schwester des früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der nach einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs im Exil lebt. 2011 wurde sie als erste Frau zur Ministerpräsidentin gewählt. Im Mai 2014 setzte das Verfassungsgericht sie ab. Kurz darauf putschte sich das Militär an die Macht, das bis heute regiert.