Theresa May gab das Premier-Zepter endgültig ab. Boris Johnson soll nun den Brexit managen.
London. Letzter schwerer Gang für Theresa May: Mit einem Aktenordner im Arm verließ sie am Mittwoch endgültig ihren Amtssitz in Downing Street 10 in London. Danach ging es ins Parlament, wo sie ihre Abschieds-Fragestunde nach drei Jahren als britische Premierministerin hielt. Dreimal hatten die Parlamentarier hier gegen Mays mit der EU verhandelten Brexit-Vertrag gestimmt. Der EU-Ausstieg musste verschoben werden, im Mai warf May schließlich das Handtuch. Nun machte sie Platz für ihren Nachfolger Boris Johnson. Der hatte tags zuvor die parteiinterne Wahl zum Vorsitzenden der Torys klar gewonnen, und damit das Amt des Premierministers.
Finanzminister tritt wegen Boris Johnson zurück
Am Nachmittag (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) sollte Johnson von Queen Elizabeth II ernannt werden. Der Brexit-Hardliner ist nun derjenige, der schaffen soll, was Theresa May nicht gelang: Am 31. 10. soll das Land endgültig aus der EU austreten, und das möglichst in geregelter Form. Johnson hatte betont, notfalls auch ohne Vertrag auszusteigen. Viele Minister der bisherigen Regierung wollten das nicht akzeptieren und kündigten ihren Rückzug an. Am Nachmittag trat Finanzminister Philip Hammond als Erster zurück.