Ein unfassbares Drama ereignete sich während einer Touristen-Führung durch das Kolosseum in Rom: Der Guide ist plötzlich verstorben und konnte nicht mehr reanimiert werden.
Eine Touristenführerin brach während einer Führung durch das Kolosseum zusammen und starb trotz sofortiger Hilfe von Urlaubern. Der Vorfall heizt die Debatte um Übertourismus und extreme Arbeitsbedingungen in Italien an.
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Die 60-jährige Italienerin Giovanna Maria Giomarino führte am Dienstagabend gegen 17.30 Uhr eine Gruppe von etwa 25 Touristen durch den ersten Stock des fast 2000 Jahre alten Amphitheaters, als sie plötzlich kollabierte. Mehrere Urlauber versuchten noch, die Frau wiederzubeleben, doch bei Ankunft des Rettungswagens war sie bereits verstorben. Die staatliche Verwaltung des Kolosseums bestätigte den Vorfall.
Opfer fühlte sich nicht gut
Kollegen der Verstorbenen berichteten, dass sich die Fremdenführerin bereits vor dem Zusammenbruch unwohl gefühlt hatte, dennoch ging sie ihrer Arbeit nach. Die Temperaturen in Rom lagen zum Zeitpunkt des Vorfalls noch über 30 Grad. Im antiken Bauwerk, das jährlich 14,7 Millionen Besucher anzieht, staut sich die Hitze besonders stark. „Sie musste bei hohen Temperaturen arbeiten. Sie ist an der Hitze gestorben", zitieren italienische Medien Kollegen der Verstorbenen.
Die Tragödie entfacht heftige Kritik an den Arbeitsbedingungen im italienischen Tourismus-Sektor. In der Zeitung „La Repubblica" klagt die eine Touristenführerin: „Es ist unmöglich, unter den Bedingungen zu arbeiten, zu denen wir jeden Tag gezwungen werden. Der Übertourismus bringt uns um." Das Kolosseum, einst Schauplatz von Gladiatorenkämpfen, wird heute von Besuchermassen regelrecht überrannt.
Politiker reagieren betroffen
Italiens Tourismusminister zeigte sich erschüttert: „Ich bin zutiefst traurig über den Tod von Giovanna Maria Giomarino, der während ihrer unschätzbar wertvollen Arbeit eintrat." Kulturminister Alessandro Giuli ordnete an, die Lichter des Kolosseums am Mittwochabend um 21 Uhr als Zeichen der Anteilnahme auszuschalten. Experten warnen: Der Fall könnte nur die Spitze des Eisbergs sein.