Trotz der tagelangen Blockade durch das Containerschiff "Ever Given" hat der Suezkanal in der ersten Hälfte dieses Jahres einen Rekordumsatz erzielt.
Von Jänner bis Juni hätten mehr als 9.700 Schiffe die Wasserstraße durchfahren, rund 200 mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Kanalbehörde am Sonntagabend mit. In diesem Zeitraum habe die Behörde einen Umsatz von rund drei Milliarden Dollar (etwa 2,5 Mrd. Euro) erzielt - ein Anstieg von 8,6 Prozent gegenüber 2020.
Beim Umsatz im Geschäftsjahr 2020/2021 sprach Usama Rabi, Vorsitzender der Kanalbehörde, vom höchsten in der Geschichte des Kanals. Die "Ever Given" ist eines der größten Containerschiffe der Welt und war im März im Suezkanal auf Grund gelaufen. Sechs Tage blockierte der 400 Meter lange Frachter die wichtige Wasserstraße zwischen Asien und Europa. Ägypten forderte wegen der Blockade von den japanischen Eigentümern Schadenersatz von 550 Millionen Dollar. Erst nach einer außergerichtlichen Einigung konnte die "Ever Given" ihre Fahrt in der vergangenen Woche fortsetzen.
Die Analysefirma Refinitiv hat berechnet, dass der Kanalbehörde durch die Blockade Transitgebühren von täglich 16 Millionen Dollar und insgesamt 96 Millionen Dollar entgingen. Die Kanalbehörde passte die Gebühren, die sie für die Durchfahrt berechnet, nach der Blockade aber offenbar an. Laut Rabi wurden die Zahl der Durchfahrten und das Kundenvertrauen durch eine "flexible Vermarktung und Preisgestaltung" erhalten.