High Noon im Handelskrieg zwischen den USA und der EU. Schafft Juncker Beruhigung?
Heute könnte der Handelskrieg zwischen den USA und der Europäischen Union eingedämmt werden – oder explodieren: EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Handelskommissarin Cecilia Malmström treffen im Weißen Haus Donald Trump zum Zollgipfel. Im Vorfeld gab es wüste Drohungen seitens des US-Präsidenten: „Es gibt eine gewaltige Vergeltung, wenn wir nicht etwas Faires verhandeln.“ Versöhnlicher zeigte sich Finanzminister Steve Mnuchin, der „freien und fairen Handel“ will. Auch die EU will mit dem Bemühen um eine Reform der Welthandelsorganisation WTO auf Trump zugehen.
Deutschland zittert vor Trumps Auto-Strafzöllen
Krach. Der Handelskrieg hatte mit US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe begonnen. Trump war sauer wegen eines jährlichen Handelsbilanzdefizits mit der EU von 150 Milliarden Dollar. Die Europäer schlugen mit Aufschlägen auf US-Kult-Waren (Whiskey, Jeans, Harleys) zurück. Zuletzt drohte Washington mit Auto-Zöllen (20 %), das wäre ein harter Schlag, insbesondere für Deutschland. Trump sieht in Strafzöllen jedenfalls eine erfolgreiche Handelsstrategie. „Zölle sind das Größte!“, twitterte er am Dienstag.
Der Druck auf Juncker ist riesig – und die Beziehung zu Trump belastet. Einmal hieß ihn Trump einen „brutalen Killer“. Der EU-Chef dämpfte die Erwartungshaltungen vor dem Trump-Gipfel: Ziel wäre eine „Deeskalation“.
(bah)