Analyse

Trump schlittert bei Mauer-Streit in Polit-Debakel

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Warum der Showdown um die Mexiko-Mauer zu Trumps „Katrina“ werden könnte. 

 

Donald Trump gräbt sich seine eigene Grube: Mit dem wahnwitzigen Versprechen, eine 3000 Kilometer lange Mexiko-Mauer zu bauen, hat er zwar die Wahlen 2016 gewonnen – doch jetzt sitzt Trump in der Falle.

Der Präsident hat sich selbst in eine Ecke manövriert, aus der er nicht mehr rauskommt. Das eigenverschuldete Polit-Waterloo könnte seine Präsidentschaft so permanent beschädigen wie Bushs „Katrina“-Fiasko.

Die TV-Rede, mit der er Amerika überzeugen hatte wollen über die Notwendigkeit des 25-Milliarden-Dollar-Grenzwalls, wurde zum Flop: Im Oval Office verlas er eine Litanei an Horror-Statistiken über Schandtaten von Illegalen, viele falsch oder aus dem Zusammenhang gerissen, alle Bemerkungen jedenfalls hart an der Grenze plumper Hetze.

Klar: Das Schüren von Angst ist die Kernkompetenz der Politik Marke Trump. Doch er wirkte diesmal fast lustlos, „low engergy“, genau so wie er einst Rivalen Jeb Bush lächerlich machte. TV-Anchors hatte Trump laut der „New York Times“ anvertraut, dass er die Rede an die Nation selbst für eine schlechte Idee gehalten hatte, die ihm seine Berater aufgeschwatzt hätten. Er wisse, dass das keinen „verdammten Unterschied“ machen würde, aber er habe keine Wahl.

Der durch Trumps Mauerwahnsinn ausgelöste „Government Shutdown“ wird unterdessen zur echten Krise für das Weiße Haus. Und Trumps fast schon verzweifelte Versuche, das Fiasko den Demokraten in die Schuhe zu schieben, wirken immer hilfloser.

Wahr ist: In Umfragen macht eine satte Mehrheit der US-Bürger ihn verantwortlich. Tendenz steigend.

Wie blank die Nerven bereits liegen, zeigte sich bei einer Verhandlungsrunde zur Beendigung des „Shutdowns“ am Mittwoch mit den Top-Demokraten: Er knallte bei einer Verhandlungsrunde am Mittwoch die Fäuste auf den Tisch und stürmte aus dem „Situation Room“, als „Speaker“ Nancy Pelosi Gelder für den Bau der Mauer neuerlich ablehnte.

Doch am gefährlichsten ist für den Mauer-Mann: Trump muss eine drohende Republikaner-Rebellion bekämpfen. Seine eigene Partei, die ihn lange fürchtete, sieht Risse im Teflon-Panzer und möchte nicht mit der Trump-Titanic untergehen.

Deshalb musste der Oberkommandierende in einem Krisentreffen Kongress-Republikaner auf Linie bringen. Es zeichnet sich ab: Trumps Showdown mit den erstarkten Demokraten, den er selbst provozierte, dürfte in der bittersten Niederlage seiner Präsidentschaft enden. Er könnte gleich doppelt verlieren:

  • Seine fanatische, extrem rechte Basis wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass er sein Mexikomauer-Wahlversprechen nicht einlösen wird können.
  • Und der Rest Amerikas bleibt angewidert zurück wegen des blamablen Schauspiels – mit 800.000 von der Regierungsstilllegung existenziell betroffenen Beamten und ihren Familien als Opfer.     
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