Autobomobe detonierte vor einer Polizeiwache.
Die Türkei kommt nicht zur Ruhe. Erst kürzlich wurde die Ausgangssperre in der südosttürkischen Stadt Cizre aufgeboben, da droht schon der nächste Ausnahmezustand. In der Stadt Nusaybin an der syrischen Grenze ist eine Autobombe in der Nähe einer Polizeiwache explodiert. Auch Raketen wurden abgefeuert. Die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu berichtet von zwei Toten und vier Verletzten. Reuters berichtet sogar von 35 Verletzten.
Tiefer Krater
Gleich bei der Polizeiwache befindet sich eine Unterkunft für die Sicherheitskräfte. Ermittler gehen daher davon aus, dass sie das Ziel des Anschlags war. Die Detonation habe einen tiefen Krater in die Straße gerissen. Für den Angriff wird die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verantwortlich gemacht.
Terror
Dieser Vorfall reiht sich in eine Reihe mehrerer Terroranschläge ein, mit der sich die Türkei seit einem halben Jahr konfrontieren muss. Seit Monaten bekämpfen sich Regierungstruppen und Anhänger des kurdischen Widerstands erbittert vor allem im Südosten des Landes. So hatte die AKP-Regierung eine Ausgangssperre über mehrere kurdisch dominierte Städte verhängt, weil sie dort Terroristen vermutet.
PKK-Hochburg
Nun droht die Lage in Nusaybin wieder zu eskalieren, nachdem dort der Ausnahmezustand am 24. Dezember aufgehoben wurde. Die Stadt mit 100.000 Einwohnern gilt als PKK-Hochburg. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte bereits im Vorfeld angekündigt, die Waffen erst schweigen zu lassen, „wenn der letzte Terrorist getötet wurde“. Die Bewohner von Nusaybin fürchten daher den baldigen Beginn einer erneuten Militäroperation.