Hunderttausende obdachlos

Überflutungen in Nigeria: Rund 200 Tote

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Die Überflutungen fordern viele Menschenleben.

Bei von anhaltend starken Regenfällen ausgelösten Überschwemmungen in Nigeria sind in diesem Monat mindestens 199 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1.000 Menschen erlitten Verletzungen, rund 285.000 Menschen verloren aufgrund der Überflutungen ihr Zuhause, wie die Katastrophenschutzbehörde des westafrikanischen Landes am Donnerstag über Twitter mitteilte.

Gebiete im Zentrum betroffen

Betroffen waren vor allem Gebiete im Zentrum und im Süden des Landes entlang der über die Ufer getretenen Flüsse Benue und Niger. Die Fluten hätten rund 150.000 Hektar Ackerland zerstört, erklärte die Behörde weiter. Hunderte Straßen und Brücken seien teils schwerbeschädigt. Nigerias Regierung hatte wegen der Überschwemmungen am 17. September für vier Bundesstaaten - Kogi, Niger, Anambra und Delta - den Notstand ausgerufen. Vereinzelte Überflutungen sind in Nigeria in der Regenzeit nicht unüblich, jedoch nicht in diesem Ausmaß.

Nigeria eins der 30 ärmsten Länder weltweit

Nigeria mit seinen fast 200 Millionen Einwohnern gehört trotz großen Ölreichtums zu den 30 ärmsten Ländern der Welt. Die Infrastruktur ist häufig in schlechtem Zustand oder existiert gar nicht. Dazu gehören zum Beispiel Staudämme oder Kanalisationssysteme, die im Fall schwerer Regenfälle helfen könnten, die Wassermassen zu regulieren. Wegen Nigerias anhaltend hohem Bevölkerungswachstum breiten sich Dörfer oft räumlich aus, weswegen immer mehr Menschen in Gebieten wohnen, die zuvor wegen Überschwemmungsgefahr gemieden wurden.
 

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