Fallschirmjäger

Ukraine: Deutsche planen Einsatz von Kampftruppen

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"Bild"-Zeitung: Soldaten sollen OSZE bei Überwachung der Waffenruhe absichern.

Die deutsche Bundeswehr steht nach einem Medienbericht vor dem Einsatz von Kampftruppen in der Ostukraine. Deutsche Fallschirmjäger bereiteten sich in Seedorf bei Bremen darauf vor, die OSZE bei der Überwachung der Waffenruhe im Krisengebiet abzusichern, berichtete die "Bild"-Zeitung am Freitag, ohne Quellen zu nennen.

Nach internen Plänen seien 200 Soldaten eingeplant: 150 sollten das Krisengebiet mit Drohnen überwachen, 50 seien für den Schutz vorgesehen. Das deutsche Verteidigungsministerium gehe davon aus, dass der Bundestag den Einsatz zur Unterstützung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) billigen müsse. Laut "Bild" geht er zurück auf eine deutsch-französische Erkundungsmission in der Region Mitte September.

Die Austro-Drohnen, die die Waffenruhe überwachen sollen, befinden sich nach Angaben der OSZE noch in Österreich. Die Verzögerungen seien "rein technischer und administrativer Natur", es sehe jetzt so aus, "dass sie um Mitte dieses Monats eingesetzt werden", so die OSZE.

Gefechte in Donezk
In Donezk gingen am Freitag die Gefechte um den Flughafen weiter. Gleichzeitig schoben sich die Regierung in Kiew und die Rebellen im Osten des Landes gegenseitig die Verantwortung für den Tod eines Schweizer Rot-Kreuz-Mitarbeiters zu, der am Donnerstag beim Einschlag einer Granate in Donezk getötet worden war.

Das ukrainische Außenministerium warf den prorussischen Separatisten vor, Hilfsorganisationen "einschüchtern" zu wollen, während die Rebellen die Armee bezichtigten, wahllos in die Stadt zu feuern.

Das Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte am Donnerstag den gewaltsamen Tod eines Schweizer Mitarbeiters in Donezk bestätigt. Bei dem Opfer handelt es sich um einen 38-Jährigen, der seit sechs Wochen in dem Land im Einsatz war. Das Stadtzentrum von Donezk war zuvor mit Granaten beschossen worden. Die 19 weiteren IKRK-Mitarbeiter wurden in Sicherheit gebracht.

"Wir sind zutiefst schockiert über den tragischen Verlust", teilte das IKRK mit. Wahllose Angriffe auf Wohngegenden seien nicht hinnehmbar. Der Chef der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Schweizer Bundespräsident Didier Burkhalter, zeigte sich ebenfalls erschüttert von dem tödlichen Vorfall.

Der stellvertretende Regierungschef der selbstproklamierten Volksrepublik Donezk, Andrej Purgin, machte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP die Armee für die tödlichen Schüsse auf den IKRK-Mitarbeiter verantwortlich. Das Militär feuere den zweiten Tag in Folge mit Raketenwerfern vom Typ Uragan auf die einstige Millionenmetropole. "Mit diesem System schießt man nicht gezielt, sie treffen einfach ein bestimmtes Gebiet und alle, die sich darin befinden", sagte Purgin.


 




 

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