Hunderte Reservisten verletzt

Armee-Quartier zerbombt: 400 russische Soldaten tot

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Höchste Opferzahl auf russischer Seite seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs.

Kiew/Donezk. Weil viele Soldaten in der Silvesternacht mit ihren Familien telefonierten und SMS schickten, konnten die Ukrainer die Koordinaten des Zieles genau eingeben und US-Raketen auf die Kaserne abfeuern. Bei den Getöteten soll es sich um Reservisten handeln, die im Zuge der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung einberufen wurden. Sie sollen sich zu einer ausgelassenen Neujahrsfeier in dem Gebäude versammelt haben.

Das Gebäude stürzte in sich zusammen, begrub die Soldaten. Unter den Trümmern wurden weitere Tote und Verletzte vermutet. Die Ukraine spricht von mindestens 400 Toten und 300 Verletzten. Moskau bestätigte massive Verluste.

Hohe Aktivität von Datenverkehr mit Mobiltelefonen

Das ukrainische Militär soll wegen der hohen Aktivität von Datenverkehr mit Mobiltelefonen auf den Standort aufmerksam geworden sein. Unbestätigten Berichten zufolge soll sich das Gebäude neben einem Munitionsdepot befunden haben, weshalb es zur verheerenden Explosionen gekommen sei.

Russische Militärblogger reagierten wütend auf die Nachricht. Verbunden damit war der Vorwurf, dass vor Ort in unmittelbarer Nähe der Unterkünfte auch große Mengen Munition gelagert worden seien. Igor Girkin, ein prominenter ehemaliger Befehlshaber von pro-russischen Truppen in der Ukraine, schrieb zudem von Militärausrüstung, die dort ohne Tarnung gelagert worden sei. "Wer kam auf die Idee, viel Personal in einem Gebäude unterzubringen, wenn selbst einem Idioten klar ist, dass es bei einem Artillerietreffer viele Tote oder Verwundete geben würde?", schrieb der Blogger Archangel Spetznaz Z, der mehr als 700.000 Follower auf Telegram hat. "Jeder Fehler hat einen Namen."

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