Forderung nach mehr EU-Hilfen

Bereits mehr als drei Millionen Flüchtlinge in Polen

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Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind von dort mehr als drei Millionen Menschen in das Nachbarland Polen geflüchtet.  

Das gab die polnische Grenzwache am Freitag auf Twitter bekannt. Die Beamten hätten 3,033 Millionen Menschen an den offiziellen Grenzübergängen zur Ukraine empfangen. Umgekehrt hätten mittlerweile aber auch 924.000 Personen die Grenze in die umgekehrte Richtung überquert.

Obwohl der Krieg in der Ukraine weiter andauert, beobachteten die Behörden in Warschau in den vergangenen Wochen mehr Rückkehrende als Neuankömmlinge.

Hilfe gefordert

Polen und Tschechien - in das Land haben mehr als 312.000 Flüchtlinge Zuflucht gefunden - wollen nun gemeinsam neue EU-Hilfen zur Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge. "Wir haben uns auf einen gemeinsamen Antrag an die Europäische Kommission für neue Mittel zur Unterstützung von Kriegsflüchtlingen geeinigt", sagt Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in Warschau auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach einem Treffen mit Tschechiens Regierungschef Petr Fiala. Der Antrag solle bald vorgelegt werden.

Ebenfalls am Freitag meldete der polnische Grenzschutz 30 Versuche illegaler Grenzübertritte aus Belarus. Es habe sich dabei um Staatsbürger der Türkei, Syriens und des Jemen gehandelt. Drei mutmaßliche Schleuser aus der Ukraine, Moldau und Usbekistan seien wegen Beihilfe zum illegalen Grenzübertritt festgenommen worden. Seit Jahresbeginn seien bereits 118 Schleuser festgenommen worden, die meisten davon seien Staatsbürger Georgiens, Polens und der Ukraine, teilten die Grenzschützer mit.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International werfen Polen eine Diskriminierung von Flüchtlingen vor, die nicht aus der Ukraine stammen. Die polnischen Behörden haben wiederholt Menschenrechtsverletzungen dementiert und ihr restriktives Vorgehen gegen aus Belarus kommende Flüchtlinge verteidigt. Sie werfen Belarus vor, absichtlich Migranten aus nichteuropäischen Ländern an die polnische Grenze zu schicken.

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