Zum gegebenen Zeitpunkt ''werden wir Taucher runterschicken, um herauszufinden, was passiert ist'', sagte Biden. ''Es war ein Akt vorsätzlicher Sabotage'', betonte er zugleich.
Kiew (Kyjiw)/Moskau/Washington. US-Präsident Joe Biden hat die Lecks an den Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 als Folge von Sabotage bezeichnet und Untersuchungen an den beschädigten Leitungen angekündigt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor den Westen verantwortlich gemacht. Biden rief am Freitag auf, nicht auf Putin zu hören: "Wir wissen, dass das, was er sagt, nicht wahr ist." Für die Reparatur der Lecks gibt es nach Angaben des russischen Konzerns Gazprom noch keinen Zeitplan.
Zum gegebenen Zeitpunkt "werden wir Taucher runterschicken, um herauszufinden, was passiert ist", sagte Biden am Freitag in Washington. "Es war ein Akt vorsätzlicher Sabotage", betonte er zugleich. Russland warf er vor, jetzt "Falschinformationen und Lügen" zu den Schäden zu verbreiten.
"Sie (die Angelsachsen) sind zu Sabotage übergegangen. Unglaublich, aber wahr. Indem sie Explosionen an den internationalen Gas-Leitungen Nord Stream organisiert haben (...), haben sie faktisch mit der Zerstörung der gemeinsamen europäischen Energie-Infrastruktur begonnen", hatte Putin am Freitag bei der Zeremonie zur Annexion mehrerer ukrainischer Gebiete gesagt. Mit dem Begriff "Angelsachsen" können im Russischen die US-Amerikaner, die Briten oder beide Nationen zusammengefasst gemeint sein.
Mindestens zwei Explosionen
Nach Einschätzung Schwedens und Dänemarks hatten mindestens zwei Explosionen mit der Wucht einer wohl mehrere hundert Kilogramm kräftigen Sprengladung die Lecks an den Ostsee-Gaspipelines verursacht. Dabei seien rund 800 Millionen Kubikmeter Gas entwichen, sagte ein Sprecher des russischen Energiekonzerns Gazprom der Nachrichtenagentur Tass zufolge. Das Volumen des ausgetretenen Gases entspreche drei Monatslieferungen für Dänemark.
Für die Reparatur der Lecks gibt es nach Angaben derzeit noch keinen absehbaren Zeitplan. Der Konzern habe damit begonnen, nach "möglichen Lösungen zu suchen, um das System wieder funktionsfähig zu machen", sagte Sprecher Sergej Kuprijanow am Freitag per Videoschaltung vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York bei einer von Russland erbetenen Debatte zu den Lecks. Die Dauer dieser Reparatur könne derzeit aber noch nicht abgeschätzt werden. Die Aufgabe sei aus technischer Hinsicht "sehr überwältigend". Solche Lecks habe es zuvor nie gegeben.