Hunderte Ukrainer wurden in Butscha getötet. Der ukrainische Geheimdienst identifizierte nun eine Einheit, die die Gräueltaten begangen haben soll.
Das Massaker von Butscha und anderen Vororten Kiews schockiert die Welt. Zivilisten mit teils gefesselten Händen wurden hingerichtet, andere hatten Folterspuren. Am Sonntag hatten sich die russischen Truppen nach wochenlanger Besetzung zurückgezogen und im Raum Kiew entsetzliche Bilder hinterlassen.
Das sind die Hauptverdächtigen
Wer für das Massaker verantwortlich ist, ist derzeit noch unklar. Manche Augenzeugen berichteten von Menschen, die mit einem starken Akzent gesprochen haben und womöglich aus dem Kaukasus stammen. So sagte eine Zeugin zur BILD: „Die Kadyrow-Leute sagten, wir sind Russen und wir sind gekommen, um euch zu befreien. Dann brachten sie Oleg nach draußen, legten ihn auf die Knie und schossen ihm die Hälfte seines Kopfes weg“.
Russian propaganda movie: Chechen forces, advancing north of Kyiv, "taking another town without won losses" and "giving half of their medicine and food rations to Ukrainian civilians".#PutinAtWar pic.twitter.com/3sW97dHHGI
— Julian Röpcke???????? (@JulianRoepcke) March 8, 2022
Andere Indizien sprechen allerdings gegen diese These, wonach tschetschenische Soldaten für das Massaker verantwortlich seien. Einige Zeugen sagten, dass die Fahrzeuge ein V trugen und damit der Marineinfanterie zuzuordnen sein. Der ukrainische Geheimdienst identifizierte die Einheit 51460 der 64. Selbstständigen Motorisierten Schützenbrigade, die sich in Butscha aufgehalten haben soll. Ihr gehören Burjaten aus der Region Chabarowsk im äußersten Osten Russlands an.
Hunderte Tote
Allein in Butscha wurden 280 Leichen geborgen. Die Funde in allen Vororten ergeben 410 Tote. Die Zahl könnte weiter steigen. Vor der Kirche in Butscha wurde ein etwa 14 Meter langer Graben entdeckt; darin Dutzende Leichen.
Laut UNO wurde seit dem Einmarsch der Tod von 1.417 Zivilisten dokumentiert.