Akribisch geplant

Hier üben die Sydney-Terroristen ihren Anschlag

Die beiden Täter des Terroranschlags auf ein jüdisches Fest in Sydney haben nach Erkenntnissen der Ermittler die Tat monatelang akribisch geplant. 

Der Vater und sein Sohn hätten in einer ländlichen Region in Australien mit ihren Waffen geübt. Das geht aus Gerichtsunterlagen der Polizei hervor. Die beiden hatten am Sonntag vor einer Woche während eines jüdischen Festes 15 Menschen getötet. Der 24-jährige angeklagte Täter wurde indes vom Krankenhaus in ein Gefängnis gebracht.

Der 24-Jährige sei in eine Justizvollzugsanstalt im Osten von Sydney verlegt worden, gab die Polizei am Montag bekannt. In dem Komplex befindet sich das Long Bay Hospital, ein Hochsicherheitstrakt für medizinische und psychiatrische Fälle. Der 50 Jahre alte Vater war von der Polizei am Tatort - dem Bondi Beach - erschossen, der Sohn mit lebensgefährlichen Schusswunden ins Krankenhaus gebracht worden.

Sydney-Terroristen
© APA/AFP/NSW Courts/Handout

Die australischen Behörden gehen davon aus, dass sie von der Ideologie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beeinflusst waren. Der Sohn ist wegen 15-fachen Mordes angeklagt. Insgesamt werden ihm 59 Tatbestände zur Last gelegt. Dazu zählt auch der Vorwurf, einen Terrorakt begangen zu haben.

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© APA/AFP/NSW Courts/Handout

Tätervideo im Stil des IS

Die Polizei fand demnach auf dem Mobiltelefon des Sohnes ein Video vom Oktober, auf dem die beiden Täter in schwarzen T-Shirts vor einem Bild einer IS-Flagge sitzen, neben sich vier Langwaffen mit Munition. Laut Polizei sei zu sehen, wie der Sohn auf Arabisch aus dem Koran rezitiert. Anschließend sollen beide Männer auf Englisch über ihr Motiv für den geplanten Anschlag am berühmten Bondi Beach gesprochen und unter anderem die Handlungen von "Zionisten" verurteilt haben, hieß es weiter.

Sydney-Terroristen
© APA/AFP/NSW Courts/Handout

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Bei ihrer Ankunft am Tatort am 14. Dezember warfen der Vater und der Sohn demnach vier selbstgebaute Sprengsätze in Richtung der Menschenmenge. Die Sprengsätze seien jedoch nicht detoniert. Ein weiterer selbstgebauter Sprengsatz sei in dem Auto gefunden worden, mit dem die Täter von Campsie, wo sie ein Haus gemietet hatten, nach Bondi Beach gefahren waren.

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