"Leider zu befürchten"

Experte: Putin könnte Chemiewaffen einsetzen

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Putin könnte in der Ukraine schon bald Chemiewaffen einsetzen.

Der russische Militäreinsatz in der Ukraine verläuft nach Einschätzung von Kremlsprecher Dmitri Peskow "streng nach Plan". Der Verlauf des Einsatzes entspreche den im Vorhinein festgelegten Zielen, sagte Peskow am Dienstag in einem CNN-Interview. "Es ist ein erheblicher Einsatz mit erheblichen Zielen." 

 In dem CNN-Interview wurde Peskow zudem gefragt, ob Putin den Einsatz von Atombomben ausschließen könne. Er sagte daraufhin, dass Atombomben gemäß der bekannten russischen Sicherheitsdoktrin nur eingesetzt würden, wenn eine "existenzielle Bedrohung" des Landes bestehe. Aus dem Pentagon hieß es, dass die US-Streitkräfte trotz "gefährlicher" Rhetorik aus Moskau bisher nichts beobachtet hätten, was eine erhöhte Alarmbereitschaft der Atomwaffen nötig machen würde.

Chemiewaffen

Der österreichische Militär-Analytiker Gustav Gressel erachtet das Drohen Russlands mit einem Atomwaffeneinsatz als "eher psychologisches Spiel mit unseren Ängsten". Die "Furcht vor der totalen Vernichtung ist sozusagen die letzte Waffe, die Putin im psychologischen Krieg ins Spiel führen kann, um die Bevölkerung im Westen zu verunsichern und von einer möglichen Unterstützung der Ukraine abzuhalten", sagte Gressel vom European Council on Foreign Relation in Berlin am Dienstagabend in der "ZiB2" des ORF.

Einen Einsatz von Chemiewaffen hält der Experte dagegen für möglich. Dieser sei "leider zu einem gewissen Grad zu befürchten", weil bei chemischen Waffen der Nachweis der Einsatzführenden schwierig sei. Die aktuelle "operative Pause" der russischen Armee wundert Gressel nicht. Russland versuche noch weitere Kräfte zu generieren, der 1. April sei "ein wichtiger Einrückungstermin", zu dem viele Wehrpflichtige abrüsten und mit großer Wahrscheinlichkeit sehr viele Vertragsverhältnisse mit der russischen Armee eingingen. Eine wirkliche Offensive erwartet der Analyst Mitte oder Ende April.
 

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