Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat den Westen aufgefordert, seine "Sucht" nach russischer Energie zu beenden.
Es sei ein "schrecklicher Fehler" gewesen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 "davonkommen" zu lassen und zugleich die Abhängigkeit von russischer Energie zu erhöhen, schrieb Johnson in der Zeitung "The Daily Telegraph". Dies habe Putin die Möglichkeit gegeben, den Westen zu "erpressen".
"Die Welt kann nicht länger Gegenstand dieser andauernden Erpressung sein", schrieb Johnson. "Solange der Westen von Putin abhängig ist, wird dieser alles tun, um diese Abhängigkeit auszunutzen." Umgekehrt könne die Welt Putin "vom Bargeld aushungern lassen, seine Strategie zerstören und ihn in die Schranken weisen", indem sie ihre Abhängigkeit von russischem Öl und Gas beende.
Johnson äußerte sich im Vorfeld eines Treffens mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Saudi-Arabien ist eines der größten Ölförderländer der Welt. Die USA haben wegen des Ukraine-Krieges einen Importstopp für russisches Öl verhängt. Auch Großbritannien werde dies tun, schrieb Johnson. Die EU habe ebenfalls erklärt, "sobald wie möglich" auf russisches Öl verzichten zu wollen.