Im russischen Staatsfernsehen wurde die jüngste Haltung der Trump-Regierung mit Begeisterung aufgenommen. Moderator Wladimir Solowjow und sein Gast Sergey Mikheyev sehen darin eine klare Distanzierung der USA von Europa.
Putin-Propagandist Solowjow betont, dass der US-Verteidigungsminister wiederholt erklärt habe, Europa müsse sich selbst um seine Verteidigung kümmern. Waffenlieferungen oder finanzielle Unterstützung aus den USA seien nicht garantiert. Talk-Gast Mikheyev geht noch weiter: Falls die USA tatsächlich ernst machen, könnten Russland nun Brüssel, London und Paris angreifen – ohne dass die Amerikaner zur Hilfe kämen. Artikel 5 der NATO, der einen kollektiven Beistand bei einem Angriff vorsieht, würde dann bedeutungslos werden.
Artikel 5 des Nato-Vertrages besagt, "dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere (Parteien) in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird". Entsprechend leisten die Mitgliedsstaaten Beistand.
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USA fordern mehr Eigenverantwortung von Europa
Tatsächlich erklärte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel, dass vor allem die europäischen NATO-Staaten für die Sicherheit in Europa verantwortlich seien. Die USA müssten sich künftig auf andere globale Herausforderungen konzentrieren. Europa solle daher den größten Teil der militärischen Unterstützung für die Ukraine übernehmen.
Diese Aussagen interpretierten die russischen Propagandisten als Schwächung des transatlantischen Bündnisses – und als Signal, dass Russland künftig ohne großen Widerstand gegen europäische Ziele vorgehen könnte.