Ukraine-Krise

Kritik an britischem Umgang mit Flüchtlingen

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Die britische Regierung gerät wegen ihres Umgangs mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine immer stärker in die Kritik.

Wie das Innenministerium in London mitteilte, waren bis Sonntag gerade einmal etwa 50 Visa für Menschen aus der Ukraine ausgestellt worden. Das entspricht weniger als einem Prozent der bisher vollständig gestellten Anträge. "Das ist zu langsam. Zu viele Hürden, die verzweifelte Familien überwinden müssen", twitterte die Labour-Politikerin Yvette Cooper.

Kritik kommt auch aus der Regierungspartei selbst. "Das ist sicherlich kein Erfolg", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im britischen Unterhaus, der Tory-Abgeordnete Tom Tugendhat, dem Radiosender LBC am Montag. Es müsse sichergestellt werden, dass das Innenministerium die Zusage über die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine umsetze.

Großbritannien stellt Forderungen an Flüchtlinge

Anders als die EU-Länder will Großbritannien Menschen aus der Ukraine nicht ohne Einschränkungen aufnehmen. Die Kriterien wurden zuletzt etwas gelockert. Einreisen darf aber nur, wer bereits Angehörige in Großbritannien hat. Dem britischen Premierminister Boris Johnson zufolge könnten durch das "unglaublich großzügige Programm" bis zu 200.000 Menschen aus der Ukraine in Großbritannien Aufnahme finden. Doch die Formalitäten bereiten Berichten zufolge vielen Menschen Schwierigkeiten.

Johnson verteidigte am Montag das Vorgehen seiner Regierung und kündigte ein System an, das "sehr, sehr großzügig" sein werde und es auch ermöglichen solle, Visa für Menschen aus der Ukraine zu sponsern. Er machte jedoch auch klar: "Was wir nicht tun werden, ist ein System zu haben, wo Leute ohne Kontrollen nach Großbritannien kommen können. Das wäre nicht richtig."

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hatte Großbritannien am Sonntag einen "Mangel an Menschlichkeit" vorgeworfen. Rund 150 ukrainische Staatsbürgerinnen und -bürger, die über den Ärmelkanal zu Angehörigen nach Großbritannien reisen wollten, seien von britischer Seite aufgefordert worden, erst in Paris oder Brüssel Visa zu beantragen, sagte der Franzose.
 

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