"Brandgefährliche Lage"

Nach Raketeneinschlag: Nehammer ''schockiert und beunruhigt''

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Bundeskanzler Nehammer sprach heute in einem Statement vor dem Ministerrat über die aktuelle Lage in Polen. ''Es sind schreckliche Nachrichten, die uns alle gestern Abend schockiert und beunruhigt haben'', so der Kanzler.

Warschau/Brüssel. Am Dienstag um 15.40 Uhr schlug eine Rakete im polnischen Dorf Przewodów ein und tötete zwei Menschen. Nach Angaben der Regierung in Warschau habe es sich dabei um eine Rakete aus russischer Produktion gehandelt. US-Präsident Joe Biden soll von einer ukrainischen Flugabwehrrakete gesprochen haben.

Erste Untersuchungen deuten nach Angaben des US-Präsidenten Biden indes darauf hin, dass die Explosion in Polen nicht von einer aus Russland abgefeuerten Rakete verursacht wurde. Es verdichteten sich am Mittwoch vielmehr die Hinweise darauf, dass es sich bei dem Geschoss um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelte.

Die Nato hält heute um 10 Uhr eine Dringlichkeitssitzung zu dem Thema ab. Bundeskanzler Nehammer sprach heute in einem Statement vor dem Ministerrat über die aktuelle Lage in Polen. ''Es sind schreckliche Nachrichten, die uns alle gestern Abend schockiert und beunruhigt haben'', begann der Kanzler sein Statement. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen."

Nehammer: "Brandgefährliche Lage"

Nehammer betont, dass solche Ereignisse zeigen würden, "wie brandgefährlich die Lage ist und sich jederzeit weiter verschärfen kann". Gerade in solchen Situationen sei es wichtig, besonnen zu reagieren und keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen, so der Bundeskanzler in seinem Statement. 

Es brauche vollständige Aufklärung, wie es zu diesem Zwischenfall gekommen sei. "Unser derzeitiger Wissensstand ist, dass es sich um eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt hat", sagt Nehammer. 

"An dieser Stelle sei auch gesagt: Die Ursache dafür, dass die Ukraine sich mit Abwehrraketen verteidigen muss, sind Angriffe der Russischen Föderation auf zivile Infrastruktur und Einrichtungen, das gilt als Kriegsverbrechen und diese Angriffe sind auf das Schärfste zu verurteilen", so der Bundeskanzler weiter. 

Sowohl die polnische Regierung, als auch die NATO haben in dieser schwierigen Situation die notwendige Besonnenheit gezeigt und damit dafür gesorgt, dass die Lage nicht eskaliert. Die Situation bleibe aber weiterhin angespannt und gefährlich. "Wir alle sind aufgerufen und bereit dazu, alles zu tun, um diesen Konflikt nicht weiter eskalieren und sich ausbreiten zu lassen. Dieser Krieg muss aufhören!"

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