Elf Tage nach dem Kriegsbeginn hat die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge die Marke von einer Million überschritten.
"Das sind eine Million menschliche Tragödien, eine Million Menschen, die seit dem 24. Februar durch den Krieg aus ihren Häusern vertrieben wurden", schrieb der polnische Grenzschutz am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte die Gesamtzahl der Geflüchteten zuvor mit mehr als 1,5 Millionen angegeben.
Bei der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine wird in Polen jeder freie Raum benötigt - und auch Präsident Andrzej Duda bietet einige Zimmer an. Auf Initiative der polnischen First Lady Agata Kornhauser-Duda seien bereits seit mehreren Tagen Geflüchtete in zwei Dienstvillen des Präsidenten untergekommen, sagte Dudas Kanzleichef Adam Kwiatkowski am Sonntag der Nachrichtenagentur PAP. Die Präsidentengattin werde die Menschen dort bald besuchen.
Dem polnischen Staatsoberhaupt stehen außer dem Präsidentenpalast und dem zu repräsentativen Zwecken genutzten Palast Belvedere in Warschau noch vier weitere Dienstvillen zur Verfügung, unter anderem auf der Halbinsel Hel an der Ostsee und im Wintersportort Wisla.
Wie aus den Daten des polnischen Außenministeriums hervorgeht, handelt es sich bei der Mehrheit der Geflüchteten um ukrainische Staatsbürger. Es sind aber auch Menschen aus Usbekistan, Belarus, Indien, Nigeria, Algerien, Marokko, den USA und mehreren anderen Ländern darunter.
Die UNO rechnet mit bis zu vier Millionen Menschen, die wegen des Krieges die Ukraine verlassen könnten. Bis zum russischen Einmarsch in die Ukraine lebten in den von der Regierung in Kiew kontrollierten Gebieten gut 37 Millionen Menschen.