Satellitenbild enthüllt

Putin bringt Atom-Raketen in Stellung

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Russland droht dem Westen und stationiert Killjoy-Hyperschallraketen in Belarus. 

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste will auch Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine das gemeinsame Nachbarland Belarus gegenüber dem Westen verstärkt als Verbündeten darstellen. Moskau habe dort auf einem Flugplatz mutmaßlich zwei Abfangjäger des Typs MiG-31 und einen großen durch einen Erdwall geschützten Container stationiert, hieß es in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Satellitenbild.

 

  

 

Die Stationierung stehe wahrscheinlich in Zusammenhang mit russischen Hyperschallraketen AS-24 Killjoy ("Spielverderber"). Diese Raketen sind nach Einschätzung der NATO mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen - daher der Spitzname. Die Killjoy-Raketen können konventionelle oder nukleare Sprengköpfe tragen und fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen. Wie  die britische "Sun" berichtet, könnten die Raketen London in etwa 9 Minuten erreichen.

Moskau habe solche Raketen bereits seit 2018 im Einsatz, so die Briten. Bisher seien aber keine in Belarus stationiert gewesen. Angesichts einer Reichweite von rund 2.000 Kilometern bringe dies im Ukraine-Krieg wohl auch keinen strategischen Vorteil, sondern solle eher ein Signal an den Westen senden.

EU erwägt neue Sanktionen


Die EU erwägt weitere Sanktionen gegen Belarus wegen seiner Rolle im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. "Wir können nicht zulassen, dass Belarus sich der russischen Politik anschließt oder dass Russland die Auswirkungen der Sanktionen durch (...) Belarus umgeht", sagte der tschechische Regierungschef Petr Fiala, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat.

Fiala äußerte sich nach seiner Rückkehr von einer Kiew-Reise. Es gebe bereits Sanktionen gegen Belarus, sagte der Regierungschef. Aber die EU befasse sich nun zusätzlich mit der Rolle, die Belarus im Ukraine-Krieg spiele. Es werde eine "mögliche Notwendigkeit" geprüft, das Land erneut "ins Visier zu nehmen".

Die Regierung in Minsk hat mehrfach betont, sich nicht in den Krieg einmischen zu wollen. Sie erlaubt es Russland jedoch, seine Truppen auf belarussischem Territorium zu stationieren und von dort aus Angriffe auf das Nachbarland Ukraine zu verüben. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Angriffe auf die Ukraine vom belarussischen Luftraum aus geführt werden und dass Belarus Waffen an Russland liefert", sagte der tschechische Außenminister Jan Lipavsky.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte unlängst die Aufstellung eines gemeinsamen Militärverbundes mit Russland bekanntgegeben. Nach Angaben von Minsk sollen bis zu 9.000 russische Soldaten und rund 170 Panzer in Belarus stationiert werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Russland vorgeworfen, "Belarus direkt in diesen Krieg hineinziehen" zu wollen. Belarus versicherte, dass die Einrichtung des gemeinsamen Militärverbunds rein "defensiv" sei.
 

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