Gefahr einer "schmutzigen Bombe"

Radioaktives Material aus Tschernobyl gestohlen

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Radioaktive Bestandteile, die zum Bau einer schmutzigen Bombe verwendet werden könnten, sind aus einem Labor bei Tschernobyl verschwunden.

Das Gebiet um die Ruine des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl wurde bereits kurz nach Beginn der Invasion auf die Ukraine von russischen Soldaten eingenommen. Nun stellt sich heraus: Im Zuge der Besetzung sollen Plünderer radioaktives Material aus einem Überwachungslabor entwendet haben, das zur Instrumentenkalibrierung verwendet wird.

So funktioniert eine "schmutzige Bombe"

Anatolii Nosovskyi vom Institut für Sicherheitsprobleme von Kernkraftwerken (ISPNPP) warnt: In den falschen Händen könnte man damit eine sogenannte schmutzige Bombe herstellen. Darunter versteht man einen herkömmlichen Sprengkörper, der von radioaktivem Material umgeben ist und dieses bei der Explosion verstreut und so weitläufige Gebiete kontaminiert. Anders als bei konventionellen Atombomben ist die Detonation eine herkömmliche, keine nukleare.

Kontakt zu Hochsicherheitslabor verloren

Nosovskyi ist aber nicht nur dehalb besorgt. Laut dem Experten betreibt sein Institut bei Tschernobyl noch ein zweites Labor - mit noch gefährlicheren Materialien. Etwa "starke Quellen von Gamma- und Neutronenstrahlung", die zum Testen von Geräten werden oder stark verstrahlte Objekte aus der Kernschmelze von Tschernobyl 1986.

Seit der russischen Besetzung sei der Kontakt zu dem Labor jedoch abgebrochen, der Verbleib dieser Materialen ist unbekannt ...

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