Sie seien freiwillig und ohne auf Vorladungen zu warten in die Rekrutierungsbüros gekommen, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag.
Kiew (Kyjiw)/Moskau. Rund 10.000 Menschen in Russland haben sich nach Angaben der Armee innerhalb von 24 Stunden gemeldet, um beim Militäreinsatz in der Ukraine zu dienen. Sie seien freiwillig und ohne auf Vorladungen zu warten in die Rekrutierungsbüros gekommen, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Die Armee habe ein Callcenter eingerichtet, um Fragen zur Mobilisierung zu beantworten.
Am Mittwoch hatte Russlands Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung von Reservisten angekündigt. Davon sollen rund 300.000 Menschen mit "militärischer Erfahrung" betroffen sein.
Amateuraufnahmen in Onlinenetzwerken sollen hunderte Bürger in ganz Russland zeigen, die den Vorladungen des Militärs nachkommen. Auf Fotos aus Sibirien waren teils weinende Männer zu sehen, die ihre Angehörigen umarmten, bevor sie in einen Bus stiegen.
Dutzende junge Männer vor Rekrutierungsbüro
In einem mutmaßlich aus der zu Russland gehören Kaukasusrepublik Tschetschenien stammenden Video, das von der Nachrichtenagentur AFP nicht unabhängig geprüft werden konnte, sollen dutzende junge Männer vor einem Rekrutierungsbüro zu sehen sein.
Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte keine Bilder der Mobilisierung. Es äußerte sich zudem nicht dazu, wie viele Menschen eine Vorladung zum Dienst in der Armee erhalten haben.
Am Mittwoch hatte es in ganz Russland spontane Demonstrationen gegen die Mobilmachung gegeben. Dabei wurden nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 1.300 Menschen festgenommen.