In der West- und Zentralukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag in der Früh mehrere Raketen eingeschlagen.
Dabei seien auch fünf Eisenbahnbahnhöfe getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit. "Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn", sagte er. Das ukrainische Militär wehrte nach eigenen Angaben mehrere russische Angriffe im Osten ab.
❗️As a result of the missile strike, an explosion occurred at the traction substation of the Krasne railway station - the head of the Lviv OVA.
— Ukraine 4 Freedom (@uawarinfo) April 25, 2022
Structural units of the State Emergency Service are working at the scene, the fire is still being extinguished. pic.twitter.com/VaUBQd31zr
Kamyschins Angaben nach ereigneten sich die Angriffe innerhalb von einer Stunde. Laut ihm mussten aus Sicherheitsgründen die Route und der Fahrplan von mehreren Zügen geändert werden. Zu möglichen Verletzten gibt es widersprüchliche Angaben. Über Raketenangriffe hatten auch die Behörden des westukrainischen Gebiets Lwiw und von Winnyzja, südwestlich von Kiew, berichtet.
Noch kein Durchbruch
Russland hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums noch keinen "bedeutenden Durchbruch" erzielt, seit es den Schwerpunkt seines Militäreinsatzes auf eine vollständige Besetzung des Donbass verlegt hat. Die Fortschritte seien bisher geringfügig ausgefallen, hieß es am Montag.
Der ukrainische Generalstab teilte am Montag in seinem Lagebericht mit: "In Richtung Isjum - Barwinkowe und Isjum - Kramatorsk hat der Feind Sturmversuche unternommen, aber keinen Erfolg gehabt, dabei hat er die Ortschaften Welika Komyschuwacha, Wirnopillja und Nowa Dmytriwka beschossen." Im Bereich Donezk und weiter südlich beschränkten sich die russischen Kampfhandlungen demnach vor allem auf starkes Artilleriefeuer auf die ukrainischen Stellungen. Einzig in der seit Wochen umkämpften Kleinstadt Popasna habe es weitere Sturmversuche gegeben. In der Stadt Mariupol sei das Stahlwerk Asowstal mit Bomben und Raketen beschossen worden, heißt es weiter. Zu eigenen Verlusten machte der Generalstab dabei keine Angaben. Die russische Seite soll 13 Panzer und darüber hinaus weitere Militärtechnik verloren haben.
Selenskyjs Heimatstadt
Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bereitet sich unterdessen auf einen Angriff russischer Truppen vor. Die ukrainischen Streitkräfte rechneten mit einer Offensive in den kommenden Tagen, schrieb der örtliche Militärchef Oleksandr Wilkul im Online-Dienst Telegram am Sonntag. Man habe mehrstufige Verteidigungslinien aufgebaut und versuche, Zivilisten aus gefährdeten Gebieten zu bringen.
Krywyj Rih ist unter anderem dank der Eisenerzförderung ein wichtiges Industriezentrum für die Ukraine. Die Stadt liegt zentral im Süden der Ukraine, nördlich von Cherson, das als erste große Stadt schon zu Beginn des Krieges von russischen Truppen besetzt wurde. In den vergangenen Wochen wurde die Stadt wiederholt Ziel von Raketenangriffen.