Ukriane-Krise

Selenskyj: Verhandlungen nach Butscha schwieriger

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht nach den Vorkommnissen in Butscha die Fortsetzung der Friedensverhandlungen mit Russland erschwert.

 Es sei "schwierig", die Gespräche jetzt weiterzuführen, sagte Selenskyj am Montag bei einem Besuch in Butscha nordwestlich von Kiew.

Die Ukraine wirft Russland schwere Kriegsverbrechen in den Gebieten um Kiew vor, die die Invasionstruppen vergangene Woche geräumt haben. Als ein Beispiel nennt Anton Heraschtschenko vom Innenministerium am Montag das Dorf Motyschyn westlich der Hauptstadt. Die Russen hätten die Dorfvorsteherin Olha Suchenko, ihren Mann Ihor Suchenko und ihren Sohn Olexandr erschossen und verscharrt. Er zeigte ihre teilweise mit Sand bedeckten Leichen.

"Die Besatzer vermuteten, dass sie mit unserem Militär zusammenarbeiteten und uns Standorte für unsere Artillerie verrieten", sagt Heraschtschenko. "Dieser Abschaum folterte, schlachtete und tötete die ganze Familie." Russland weist solche Vorwürfe, die in mehreren zurückeroberten Orten erhoben werden, als Propaganda der Ukraine und des Westens zurück und spricht von einer Provokation.

Freigelassene ukrainische Kriegsgefangene berichteten unterdessen der ukrainischen Ombudsfrau Ljudmyla Denisowa zufolge von möglichen russischen Verstößen gegen die Genfer Konventionen. Einige ehemalige Gefangene hätten erzählt, sie hätten kein Essen erhalten, seien in Kellern festgehalten worden und hätten ihre Uniformen ausziehen müssen. Eine Stellungnahme der russischen Regierung liegt nicht vor.

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