In Videoansprache:

Selenskyj: ''Wir werden die Besatzer über die Grenze treiben''

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Selenskyj: ''Die Besatzer sollen es wissen: Wir treiben sie über die Grenze.''

Ukraine. In seiner täglichen Videoansprache versprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten eine Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebiete. Er ging in seiner Rede am Montagabend aber nur in Andeutungen auf die neue ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes ein. Niemand, der sich verantwortlich verhalte, werde im Krieg etwas zu seinen Plänen sagen, sagte der Präsident.

"Aber die Besatzer sollen es wissen: Wir treiben sie über die Grenze. Über unsere Grenze, an der sich nichts geändert hat", sagte Selenskyj in Kiew. "Wenn die russischen Soldaten überleben wollen, ist es jetzt Zeit, nach Hause zu gehen." Wer Angst habe, nach Russland zurückzukehren, solle sich ergeben. "Wir garantieren ihnen die Einhaltung aller Normen der Genfer Konventionen."

Kreml: Offensive im Raum Cherson abgewehrt 

Russland hat laut eigenen Angaben eine ukrainische Offensive in den besetzten Gebieten Cherson und Mykolajiw im Süden des Landes abgewehrt. Die Angriffe hätten an drei Stellen stattgefunden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dabei hätte die ukrainische Seite schwere Verluste erlitten, hieß es weiter. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Die ukrainische Führung hatte seit Juni immer wieder eine größere Gegenoffensive im Süden angekündigt.

Am Montag teilte die Südgruppe der ukrainischen Armee dann mit, im Gebiet Cherson hätten eigene Truppen eine russische Frontlinie durchbrochen. Demnach seien Einheiten der Donezker Separatisten und russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden. Genauere Ortsangaben wurden keine gemacht.

Der ukrainische Generalstab erwähnte in seinem Bericht für Montagabend keine eigene Offensive in der Region. Ukrainische Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, die russisch besetzten Gebieten möglichst zu verlassen. Wer dies nicht könne, solle einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser anlegen und sichere Gebäude aufsuchen.

Ukrainischer Vorstoß auf Nowa Kachowka vermutet

Westliche Militärbeobachter vermuteten einen ukrainischen Vorstoß auf Nowa Kachowka. Über den dortigen Staudamm des Dnipro läuft eine wichtige Straße zur Versorgung der russischen Truppen auf dem rechten Ufer. Die ukrainische Armee beschoss die Straße schon in den vergangenen Tagen aus der Ferne.

Unterdessen warf auch Moskau der Ukraine vor, Raketen auf die besetzte Stadt abgefeuert zu haben. In Nowa Kachowka seien Wasser und Strom ausgefallen, zitierte die Nachrichtenagentur RIA die von Russland eingesetzten örtlichen Behörden. Der Ort liegt östlich von Cherson, das Ziel einer ukrainischen Gegenoffensive.

Im Zentrum der ukrainisch kontrollierten Stadt Mykolajiw kamen nach Behördenangaben durch russischen Beschuss zwei Menschen ums Leben. Außerdem seien 24 Menschen verletzt worden, hieß es.

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