Laut US-Experten

So gefährlich ist Wagner-Armee noch für Putin

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Die Wagner-Armee des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin stellt aus Sicht von US-Experten weiter eine potenzielle Gefahr für Kremlchef Wladimir Putin und seinen Machtapparat dar.  

Gemäß einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW, die in Washington veröffentlicht wurde, erlaubt Putin Wagner und Prigoschin weiterhin in Russland zu operieren, obwohl sie potenziell eine Gefahr für sein Regime darstellen. Die Experten des ISW sind der Meinung, dass Putin entweder bemerkenswertes Vertrauen in Prigoschins beteuerte Loyalität hat oder unfähig ist, gegen die Wagner-Truppen vorzugehen. Der Kremlchef hatte Prigoschin und seinen Wagner-Söldnern Straffreiheit zugesichert, nachdem sie den Aufstand überraschend beendet hatten. Prigoschin und die Kommandanten können sich immer noch frei in Russland bewegen.

Neuorganisation der Wagner-Armee

Es bleibt unklar, ob Prigoschin und die Wagner-Armee in Belarus Stützpunkte errichten werden, wie es ihnen von Machthaber Alexander Lukaschenko angeboten wurde. Prigoschin und seine Truppen haben sich bisher nicht in Belarus niedergelassen. Ein Wagner-Kommandant äußerte die Aussage, dass die Truppen derzeit bis August im Urlaub seien. Die ISW-Experten vermuten, dass der Kreml möglicherweise versuchen könnte, die in Afrika und im Nahen Osten operierenden Söldner unter seine Kontrolle zu bringen. Die genauen Abmachungen zwischen Putin und Prigoschin sowie die weiteren Folgen des Wagner-Aufstandes bleiben unklar.

Die Auswirkungen des Wagner-Aufstandes aufKriegsführung

Die Rebellion der Wagner-Truppen hat bereits Vorteile für die Ukraine gebracht und könnte weiterhin davon profitieren. Wagner war einst Russlands effektivste Kampfeinheit in der Ukraine, wird jedoch in der aktuellen Gegenoffensive Kiews wahrscheinlich keine Rolle spielen. Moskaus Fähigkeiten zur Kriegsführung könnten dauerhaft geschwächt werden.

Reaktion der staatlich kontrollierten russischen Medien auf den Aufstand

Britische Geheimdienstexperten stellten fest, dass die staatlich kontrollierten russischen Medien vom Aufstand der Wagner-Truppe überrascht wurden. Während des Aufstands lief das normale Programm im russischen Fernsehen weiter. Nachdem der Aufstand beendet war, versuchten die russischen Kanäle zunächst, die Behauptung zu widerlegen, dass die Sicherheitskräfte sich passiv verhalten hätten. Stattdessen versuchten sie, das Narrativ zu verbreiten, dass Präsident Putin triumphiert habe, indem er die Revolte erfolgreich ohne Blutvergießen beendet habe. Später wurde die Bedeutung Prigoschins heruntergespielt und sein Charakter infrage gestellt. Die Wagner-Kanäle im sozialen Netzwerk Telegram wurden möglicherweise auf staatliche Anweisung hin zum Schweigen gebracht. Putin versuchte, durch öffentliche Auftritte Stärke zu demonstrieren. 

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