Panik nach Explosion

Tausende Russen verlassen fluchtartig die Krim

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Nach den schweren Explosionen auf einem russischen Militärstützpunkt auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim haben die Behörden dort den Ausnahmezustand ausgerufen. 

Schon zum zweiten Mal in diesem Sommer wurden Feriengäste am Schwarzen Meer aus der Strandruhe gerissen. Bei den Explosionen auf der Basis in Saki nahe dem Kurort Nowofedoriwka (Nowofjodorowka) wurde ein Mensch getötet, wie Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow sagte. Es gab demnach auch 14 Verletzte.

Schon am 31. Juli schlug bei der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol nach Behördenangaben eine ukrainische Drohne ein. Auch da gab es Verletzte.

Beide Zwischenfälle werfen bei russischen Beobachtern inzwischen Fragen auf, wie gut die militärisch hochgerüstete Halbinsel, die sich Moskau 2014 einverleibte, tatsächlich geschützt ist. Kremlchef Wladimir Putin hatte immer wieder angekündigt, dass die Sicherheit der Krim noch weiter verstärkt werden solle.

Panik nach Explosionen

Die Explosionen lösten auf der Krim offenbar Panik aus. Auf Video sieht man lange Autoschlangen – Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums spricht sogar von einem 100-Kilometer-Stau.

  

Viele Russen machten gerade auf der Krim ihren Sommerurlaub. Die Explosionen haben sie nun wohl in die brutale Realität des Krieges zurückgeholt.

Die Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine, doch Russland sieht sie wegen der strategisch wichtigen Lage im Schwarzen Meer traditionell als seinen Einflussbereich. Schon seit Zarenzeiten ist die Krim Sitz der russischen Schwarzmeerflotte, die dort auch nach dem Zerfall der Sowjetunion stationiert war. Nach dem proeuropäischen Umsturz in der Ukraine annektierte Russland die Halbinsel und baute dort die Militärpräsenz massiv aus. Die Ukraine fordert die Rückgabe der Krim und hat Russlands Forderungen nach einem Verzicht stets ablehnt.
  

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