Der berüchtigte Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, tadelt die Kriegsführung gegen die Ukraine als zu schwach.
Der berüchtigte Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat erneut seinen Unmut mit dem Kriegsverlauf in der Ukraine bekundet. "Früher haben wir immer gesagt, dass wir eine militärische Spezialoperation auf dem Territorium der Ukraine führen, aber der Krieg findet bereits auf unserem Territorium statt", sagte Kadyrow am Dienstag in seinem Telegram-Kanal. Er sei damit sehr unzufrieden.
Zugleich drohte er den westlichen Unterstützer-Ländern der Ukraine mit Vernichtung. Es sei bereits das Kriegsrecht in Grenzregionen zur Ukraine verhängt worden, meinte Kadyrow. "Aber sie schießen weiter auf friedliche Bürger und zivile Objekte." Russlands Antwort darauf sei "schwach", bemängelte Kadyrow. Er forderte als Vergeltung die Auslöschung von ukrainischen Städten, "damit wir den fernen Horizont sehen können".
Acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Kremlchef Wladimir Putin vergangene Woche in mehreren völkerrechtswidrig annektierten Gebieten das Kriegsrecht verhängt. Die Ukraine will die besetzten Gebiete zurückerobern.
Den USA, der EU und der NATO warf Kadyrow wegen der Waffenlieferungen an Kiew "einseitigen Verrat" vor. Mit einem "kalten Wirtschaftskrieg" versuche der Westen seit Jahren Russland auszuhungern. "Das hat nicht geklappt". Jetzt wolle der Westen Russland auf die Knie zwingen und versklaven, so Kadyrow. "Wir werden sie vernichten, wie viele sie auch sind und wie viele Truppen und Technik sie auch schicken", sagte er. Kadyrow, der für seinen brutalen Führungsstil in Tschetschenien im Nordkaukasus bekannt ist, hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervorgetan und eigene Truppen in der Ukraine geschickt.
Der Sekretär des ukrainischen nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, riet Kadyrow unterdessen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen, solange dies noch möglich sei und für die Unabhängigkeit Tschetscheniens zu kämpfen. Ansonsten würden die Russen "zurückkommen und tschetschenische Frauen und Kinder töten", behauptete Danilow auf Twitter.