Aufnahme von allen Mitgliedsländern ratifiziert

Türkisches Parlament stimmte für NATO-Beitritt Finnlands

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Die Türkei hat der Aufnahme Finnlands in die NATO als letztes Mitgliedsland zugestimmt.

Das türkischen Parlament stimmte am Donnerstag kurz vor Mitternacht für die Aufnahme des nordeuropäischen Landes in das Verteidigungsbündnis. Damit haben alle 30 NATO-Mitglieder die finnische Mitgliedschaft abgesegnet. Die Aufnahme Schwedens blockiert die Türkei - ebenso wie Ungarn - weiterhin. In Stockholm bleibt man trotzdem zuversichtlich.

Für den finnischen Aufnahmeantrag gaben laut der Nachrichtenagentur AFP alle 276 anwesenden Abgeordneten des türkischen Parlaments grünes Licht. "Heute Abend halten wir die Versprechen, die wir Finnland gegeben haben", sagte der Abgeordnete Akif Cagatay Kilic von der Regierungspartei AKP in der im Fernsehen live übertragenen Sitzung.

1.340 Kilometer lange Grenze zu Russland

Finnland hat eine rund 1.340 Kilometer lange Grenze zu Russland. Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte sich das Land im vergangenen Mai gemeinsam mit Schweden entschlossen, die Aufnahme in das westliche Verteidigungsbündnis zu beantragen.

Finnland könnte nach der endgültigen Zustimmung der Türkei bereits in der kommenden Woche 31. Mitglied der NATO werden. Noch ausstehende Formalitäten sollten in den nächsten Tagen erledigt werden, sagten mehrere Diplomaten am Donnerstag in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Die Aufnahme könne dann bereits beim NATO-Außenministertreffen am kommenden Dienstag und Mittwoch besiegelt werden.

Nach Angaben aus NATO-Kreisen muss die Türkei die Ratifizierung des Beitrittsprotokolls noch offiziell dem US-Außenministerium melden. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kann Finnland danach offiziell zum Beitritt einladen. Wenn Finnland dann seinerseits akzeptiert und die entsprechenden Dokumente hinterlegt, wird es offiziell Mitglied.

Schweden legte Entwurf für härtere Terrorgesetze vor

Finnland wollte eigentlich gemeinsam mit Schweden der NATO beitreten. Das scheitert bisher an Ankara und Budapest. Die Türkei wirft Schweden vor, nicht konsequent genug gegen "Terrororganisationen" vorzugehen und kritisiert, dass Auslieferungsgesuche nicht beantwortet würden. Schweden hat kürzlich einen Entwurf für härtere Terrorgesetze vorgelegt - an der türkischen Blockade hat das bisher aber nichts geändert.

Der nächste NATO-Gipfel findet im Juli in Litauen statt. Die schwedische Regierung zeigte sich trotz der bestehenden Einwände der Türkei zuversichtlich, dann in Vilnius Mitglied der Allianz werden zu können. Schweden habe große Hoffnungen, dass es so kommen werde, wurde Außenminister Tobias Billström am Donnerstag von der Nachrichtenagentur TT zitiert. Mit Blick auf Ungarns Vorgehen sagte er demnach: "Wir sehen keinen Grund, warum wir nicht ratifiziert werden sollten." Es gehe in der Hinsicht um etwas ganz anderes als den schwedischen NATO-Antrag, nämlich darum, welche Ansichten die EU zu Ungarn habe.

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