Nach gescheiterter Feuerpause

Russische Armee setzt Angriffe auf Mariupol fort

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Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ukrainische Großstadt Mariupol und die Stadt Wolnowacha fortgesetzt.  

Russland hat ähnliche Vorwürfe gegen die Ukraine erhoben. Die Einstellung des Feuers ab 8.00 Uhr (MEZ) sollte Zivilisten die Möglichkeit geben, die eingekesselten Städte zu verlassen. Russlands Militärsprecher Igor Konaschenkow beklagte, dass "kein einziger Zivilist" Mariupol oder Wolnowacha über die Korridore habe verlassen können. "Wegen der mangelnden Bereitschaft der ukrainischen Seite, auf die Nationalisten einzuwirken oder die Feuerpause zu verlängern, wurden die Offensivoperationen wieder aufgenommen", sagte er.

Feuerpause gescheitert

Ukrainischen Angaben zufolge waren hingegen 400 Menschen aus Wolnowacha und umliegenden Dörfern in Sicherheit gebracht worden. Aufgrund von Beschuss durch russische Truppen seien aber weniger Menschen evakuiert worden als zunächst geplant, hieß es. Beide Seiten hatten sich am Nachmittag gegenseitig Verstöße gegen die Feuerpause vorgeworfen. Das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte nach einer Meldung der Nachrichtenagentur RIA Nowosti ukrainische "Nationalisten" hätten den Rückzug von Zivilisten aus Mariupol und der ebenfalls in der ostukrainischen Region Donezk liegenden Stadt Wolnowacha verhindert. Auf russische Soldaten sei gefeuert worden, nachdem sie Korridore aus den eingekesselten Städten hinaus eingerichtet hätten.

"Die Szenen in Mariupol und anderen Städten heute brechen einem das Herz", erklärt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Die Organisation bleibe im Kontakt mit allen Beteiligten, um einen sicheren Rückzug von Zivilisten aus verschiedenen von dem Konflikt betroffenen Städten zu ermöglichen. Das IKRK sollte nach ukrainischen Angaben die Feuerpause für die eigentlich für diesen Samstag geplanten Evakuierungen garantieren. 

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief unterdessen zur weiteren Verteidigung von Mariupol auf. "Alle, die Hilfe brauchen, sollten die Möglichkeit bekommen, rauszukommen", sagte der Präsident in einer Videoansprache am Samstag. "Alle, die ihre Stadt verteidigen möchten, sollten den Kampf fortsetzen." Die ukrainische Seite tue alles, damit die Vereinbarungen für die humanitären Korridore hielten, sagte Selenskyj. Dann müsse man sehen, ob man im Verhandlungsprozess weiter kommen könne.

Zuvor hatte der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, von einer Blockade der Stadt mit 440.000 Menschen und unerbittlichen russischen Angriffen gesprochen. Der humanitäre Korridor sollte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums für Zivilisten die Möglichkeit zur Flucht eröffnen. Nach ukrainischen Schätzungen könnten bis zu 200.000 Menschen die Stadt verlassen, also fast jeder zweite. Für Wolnowacha gingen die Behörden von 15.000 Menschen aus.

Russische Truppen brachten nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums eine große Militärbasis nahe der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson unter ihre Kontrolle. Die ukrainischen Truppen hätten die weitläufige Basis nahe der Ortschaft Radensk verlassen, teilte das Verteidigungsministerium nach Angaben der Agentur Interfax mit. Unter anderem seien Panzer und Panzerfahrzeuge erbeutet worden. Von Kiew gab es keine Bestätigung.#

Dritte Runde von Gesprächen

Eine dritte Runde von Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland ist nach Angaben der Regierung in Kiew für Montag geplant. Der ukrainische Unterhändler David Arachamija gab bei der Ankündigung auf Facebook aber keine weiteren Einzelheiten bekannt.

Am Donnerstag hatten sich eine russische und eine ukrainische Delegation bei Verhandlungen im Westen von Belarus auf humanitäre Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt. Mariupol liegt in der Nähe der früheren Frontlinie zwischen pro-russischen Separatisten aus der Ostukraine und der ukrainischen Armee. Die Einnahme der Hafenstadt würde einen Zusammenschluss der russischen Truppen mit Einheiten aus der Krim und dem Donbass ermöglichen.

Außerdem sollen nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Innenministers für weitere Städte humanitäre Korridore eingerichtet werden. Es werde mehr entsprechende Vereinbarungen mit Russland geben, sagte Berater Anton Heraschtschenko.

Abgesehen von der Ankündigung aus Moskau für Mariupol und Wolnowacha setzten die russischen Truppen am zehnten Tag des Krieges in der Ukraine ihre Angriffe fort. Das bestätigte das russische Verteidigungsministerium selbst im selben Atemzug: Die Offensive gehe weiter, meldete die Agentur RIA Nowosti.

Der russische Militärsprecher Igor Konaschenkow sagte, "Truppen der Volksrepublik Donezk" schlössen den Ring um Mariupol. Zudem setzten die russischen Streitkräfte die "Entmilitarisierung" der Ukraine fort. Mit Panzerabwehrraketen seien Munitionsdepots in der westukrainischen Stadt Schytomyr zerstört worden. Insgesamt habe man bisher mehr als 2.000 Objekte militärischer Infrastruktur und mehr als 700 Panzer der Ukraine vernichtet.

Kiew und Cherson sollen eingekesselt werden

Die Angriffe konzentrierten sich nach ukrainischen Angaben darauf, die Hauptstadt Kiew und die zweitgrößte Stadt Charkiw einzukesseln. Kiew wurde erneut angegriffen, aus dem Zentrum waren Explosionen zu hören. Das ukrainische Medienunternehmen Suspilne berichtete unter Berufung auf die örtlichen Behörden, in der Stadt Sumy bestehe die Gefahr von Straßenkämpfen. Die Menschen in Sumy, das rund 300 Kilometer östlich von Kiew liegt, sollten in Schutzräumen bleiben.

Das russische Vorgehen ziele auch darauf ab, im Süden eine Landbrücke zur annektierten Halbinsel Krim zu schaffen, teilte der ukrainische staatliche Informationsdienst mit. Es werde "erbittert gekämpft, um ukrainische Städte von den russischen Besatzern zu befreien", hieß es am Samstag in dem in Kiew veröffentlichten Morgenbericht der Armee. Das Militär behauptete, dass russische Soldaten "demoralisiert" seien. Sie würden fliehen und ihre Waffen zurücklassen. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

In Kiew war die Nacht auf Samstag nach Angaben der Behörden "ruhig". "Die Lage ist unter Kontrolle." Die Versorgung mit Elektrizität und Wasser funktioniere. Am Vormittag hätten die öffentlichen Verkehrsmittel wieder ihren Betrieb aufgenommen.

Die russische Armee habe ihre Ziele nicht erreicht, aber fast 10.000 seien getötet worden, sagte dagegen Selenskyj. Die Streitkräfte der Ukraine hielten in allen Schlüsselrichtungen die Verteidigung. Gegenangriffe seien bei Charkiw gestartet worden.

UNO: 351 tote Zivilisten

Nach UNO-Angaben kamen seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine bisher 351 Zivilisten ums Leben. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) am Samstag weiter berichtete, stieg die Zahl der verletzten Zivilisten auf 707, darunter auch 36 Kinder. Die meisten Opfer seien durch den Einsatz von Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie und durch Raketen. Die wahren Opferzahlen dürften laut OHCHR erheblich höher sein.

Präsident Selenskyj habe bei einem Telefonat mit US-Senatoren eine "verzweifelte Bitte" um Flugzeuge vorgetragen, wie der Mehrheitsführer der Demokraten in der Kongresskammer, Chuck Schumer, in Washington erklärte. Selenskyj wolle von osteuropäischen Ländern Maschinen russischer Bauart. "Diese Flugzeuge werden sehr dringend benötigt." Er werde alles tun, um deren Verlegung zu erleichtern, erklärte Schumer.

Verlässliche Informationen zum Krieg dürften nun noch spärlicher werden. Denn in Reaktion auf ein neues Mediengesetz in Russland stellen mehrere internationale Sender und Agenturen ihre Arbeit dort ganz oder teilweise ein, darunter CNN, die BBC, der kanadische Sender CBC und Bloomberg sowie ARD und ZDF. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Freitagabend mehrere Gesetze unterzeichnet, die für "Falschinformationen" über die russischen Streitkräfte Haftstrafen androhen. Im ukrainischen Kriegsgebiet wiederum sind Journalisten in Gefahr. Viele westliche Medien haben Kiew verlassen.
 

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 22:06

Kuleba: Russische Jets mit "Stinger"-Raketen abgeschossen

Ukrainische Truppen haben mit den von Verbündeten gelieferten Waffen nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba zahlreiche russische Panzerfahrzeuge und anderes Kriegsgerät zerstört. "Gerade heute haben wir drei russische Kampfflugzeuge, die unsere Städte bombardiert haben, mit Hilfe von "Stingern" abgeschossen", sagte Kuleba am Samstag bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken im Grenzgebiet zu Polen.

 21:43

Mehr als 100.000 schlossen sich Territorialverteidigung an

Seit Ausbruch des Krieges gegen Russland haben sich nach Angaben aus Kiew mehr als 100.000 Menschen der ukrainischen Territorialverteidigung angeschlossen. Das sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Samstag nach Angaben der Agentur Unian. Unabhängig überprüfen ließ sich diese Zahl zunächst nicht. Die Freiwilligenbataillone sollten auch nach dem Ende des Kriegs nicht aufgelöst, sondern in die ukrainischen Verteidigungsstrukturen integriert werden, sagte Maljar.

 21:27

Nehammer: Selenskyjs Leben hängt an einem seidenen Faden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj "weiß, dass sein Leben an einem seidenen Faden hängt, weil die russischen Spezialkräfte versuchen ihn zu töten". Diese Ansicht äußerte Bundeskanzler Karl Nehammer in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" (Sonntagsausgabe) aufgrund der Erfahrungen jüngst geführter Telefonate. "So ein Gespräch lässt einen jedes Mal sehr nachdenklich zurück", konstatierte der ÖVP-Chef.

"Jedes Telefonat ist schwierig, weil natürlich die Gefahr besteht, dass so auch der Standort des Gesprächspartners bestimmt werden kann", so Nehammer. "Man spürt die Anspannung in den Telefonaten, und man spürt das Bewusstsein, dass sie nicht mehr lange leben könnten. Das ist eine reale Furcht und eine reale Bedrohung."

 19:57

Bennett von Moskau nach Berlin - Treffen mit Scholz

Nach einem Überraschungsbesuch in Moskau will Israels Ministerpräsident Naftali Bennett am Samstagabend in Berlin mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz über den Ukraine-Konflikt beraten. Das verlautete aus deutschen Regierungskreisen. Das Treffen wurde auch vom Büro Bennetts in Israel bestätigt.

 19:47

OMV: kein neues Russland-Investment, Gasfeld überdenken

 19:40

Von der Leyen rechnet mit mehreren Millionen Flüchtlingen

Russlands Krieg gegen die Ukraine wird nach Einschätzung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mehrere Millionen Flüchtlinge zur Folge haben. Schon jetzt seien mehr als 1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, sagte die deutsche Politikerin am Samstag nach Gesprächen mit der spanischen Regierung in Madrid. "Und diese Zahl wird sich in den nächsten Tagen und Wochen wahrscheinlich noch vervielfachen."

Es handle sich um unschuldige Frauen, Männer und Kinder, die vor dem skrupellosen und brutalen Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin flüchteten. "Sie brauchen unsere sofortige Hilfe", sagte von der Leyen. Sie erinnerte daran, dass die EU-Staaten beschlossen hätten, den Menschen möglichst unbürokratischen Schutz für mindestens ein Jahr zu gewähren. Unter anderem sei ihnen auch der Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Bildung und zur Gesundheitsversorgung garantiert.

 19:34

IAEA: Zwei Reaktoren im AKW Saporischschtschja in Betrieb

Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) am Samstag mitgeteilt, dass sie in der Lage gewesen sei, die Kommunikation mit dem Personal des Kernkraftwerks Saporischschtschja aufrechtzuerhalten. Einen Tag, nachdem die russischen Streitkräfte die Kontrolle über den Standort im Südosten des Landes übernommen hatten, seien zwei von sechs Reaktoren in Betrieb, sagte IAEA Generaldirektor Rafael Mariano Grossi laut einer Mitteilung.

 19:17

Moskau übt scharfe Kritik an Nehammer und Schallenberg

Das russische Außenministerium hat am Samstagnachmittag in einer vor dem Ukraine-Krieg nur schwer vorstellbaren Schärfe Aussagen von Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) kritisiert. Österreichische Amtsträger hätten in den vergangenen Tagen "einseitige und empörende Aussagen" zur Situation in der Ukraine getätigt, hieß in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Erklärung.

Der Bundeskanzler eines "scheinbar neutralen Österreich", Karl Nehammer, habe am 27. Februar in einem Fernsehinterview sowie in einer Pressekonferenz am 1. März in einer "emotionalen antirussischen Rhetorik" der Führung Russlands eine einseitige Entfesselung eines Kriegs, die Verletzung des internationalen humanitären Rechts und sogar Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, referierte das russische Außenministerium.

Zudem habe Nehammer erklärt, dass die Neutralität Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg durch sowjetische Kommunisten "aufgezwungen" worden sei. Das Außenamt wolle in diesem Zusammenhang aber erinnern, dass der Staatsvertrag mit den Alliierten im Jahr 1955 nur aufgrund der Befreiung durch die Rote Armee möglich geworden sei. "Die Befreiung des Territoriums dieses Landes (Österreich, Anm.) hatte einen hohen Preis - mehr als 26.000 Soldaten sind dabei gefallen", hieß es.

Moskau kritisierte gleichzeitig auch Außenminister Schallenberg, der bei der Pressekonferenz am 1. März "absurde Anschuldigungen" gegen Russland erhoben habe, darunter den Vorwurf, die gesamteuropäische Sicherheitsarchitektur zerstört zu haben.

"Wir verurteilen entschieden derartige unbegründete Aussagen und Einschätzungen", erklärte das russische Außenministerium. Dadurch würden ernste Zweifel an der Qualität von Wiens "Neutralität" aufkommen, die in der letzten Zeit merklich abnehme und erodiere. Man werde das in Zukunft berücksichtigen, schloss die Erklärung.

 18:22

Puma schließt seine Läden in Russland

Der Sportartikelhersteller Puma schließt seine Läden in Russland. Der operative Betrieb werde "vorübergehend eingestellt", teilte das Unternehmen am Samstag in Herzogenaurach mit. Puma betreibt in dem Land mehr als 90 Geschäfte, die Mitarbeiterzahl gab der Sportartikelhersteller zuletzt mit über 900 an.

 18:07

Israels Regierungschef reist zu Ukraine-Vermittlung nach Moskau

Der israelische Regierungschef Naftali Bennett ist als Vermittler im Ukraine-Krieg zu einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin nach Moskau gereist. Dies wurde am Samstag zeitgleich in Jerusalem und Moskau bestätigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Bennett um Vermittlung gebeten.

Israel hat gute Beziehungen zu beiden Ländern, befindet sich daher aber auch in einem Zwiespalt. Es will seinen wichtigsten Bündnispartner, die USA, nicht verärgern, ist aber gleichzeitig aus strategischen Gründen vom Wohlwollen Moskaus abhängig, unter anderem in den Konflikten mit Syrien und dem Iran.

 17:59

Russland setzt Angriffe auf Mariupol und Wolnowacha fort

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ukrainische Großstadt Mariupol und die Stadt Wolnowacha fortgesetzt. Die Kampfhandlungen seien um 16.00 Uhr (MEZ) nach einer mehrstündigen Feuerpause fortgesetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstagabend laut Agentur Interfax mit.

Die Stadt Mariupol hatte Moskau zuvor Verstöße gegen die Feuerpause vorgeworfen, auf die sich Ukraine und Russland früher am Tag verständigt hatten. Russland hat ähnliche Vorwürfe gegen die Ukraine erhoben.

 17:39

UNO: Bisher 351 tote Zivilisten

Im Krieg in der Ukraine sind nach UNO-Angaben bisher 351 Zivilisten ums Leben gekommen. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) am Samstag weiter berichtete, stieg die Zahl der verletzten Zivilisten auf 707, darunter auch 36 Kinder. Die meisten Opfer seien durch den Einsatz von Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie und durch Raketen. Die wahren Opferzahlen dürften laut OHCHR erheblich höher sein.

 16:57

Papst Franziskus betet erneut um Frieden in der Ukraine

Papst Franziskus hat seine Bitte um Frieden in der Ukraine erneuert. Auf Twitter rief er laut Kathpress am Samstag zum Gebet zur Muttergottes, der "Königin des Friedens", auf. "Unter deinen Schutz fliehen wir", so Franziskus. "Erlöse uns jederzeit von allen Gefahren", fügt er hinzu. Das Gebet wurde auch auf Russisch und Ukrainisch veröffentlicht.

 16:46

900 Teilnehmer bei Demo für Frieden in Salzburg

In der Stadt Salzburg haben am Samstagnachmittag 900 Menschen nach Polizeiangaben für den Frieden in der Ukraine demonstriert. Nach einer Kundgebung vor der Markuskirche am Ursulinenplatz zog der Demonstrationszug durch die Innenstadt bis zu Kajetanerplatz. Bei der Demo kam es zu keinen Vorkommnisse, alles sei ruhig verlaufen, sagte eine Sprecherin der Polizei Salzburg zu APA.

Die Ukrainische Community hatte zu der gemeinsamen Kundgebung gegen den Krieg mit zahlreichen Organisationen der Salzburger Zivilgesellschaft aufgerufen. Auch der ukrainische Honorarkonsul Martin Panosch nahm an der Demo teil. Der Pfarrer der ukrainischen griechisch-katholische Kirche in Salzburg, Vitaliy Mykytyn gedachte den Opfern.

 16:44

Tausende Deutsche demonstrieren erneut gegen den Krieg

In vielen deutschen Städten sind am Samstag erneut Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den Krieg und für Frieden in der Ukraine zu demonstrieren. In Hamburg zogen zahlreiche Demonstranten durch die Innenstadt, um ein Zeichen für Solidarität mit dem Land zu setzen. Darunter waren Menschen unterschiedlicher Generationen, auch Kinder und Familien. Viele hatten Ukraine- und EU-Flaggen dabei.

 15:05

Blinken: Polen bewies Großzügigkeit und Führungsstärke

US-Außenminister Antony Blinken hat Polen für sein Engagement innerhalb der NATO und bei der Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge aus der Ukraine gedankt. Polen habe in diesem Moment der Krise für Millionen Menschen, in dem das Sicherheitsgleichgewicht in Europa bedroht sei, Großzügigkeit, Führungskraft und Entschlossenheit bewiesen, sagte Blinken am Samstag in Rzeszow nach einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Zbigniew Rau.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Polen nach Angaben seines Grenzschutzes mehr als 787.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen. Allein am Freitag hatten demnach 106.400 Menschen die Grenze passiert. Im gesamten Land ist eine riesige Hilfsaktion der Behörden und privater Initiativen für die Geflüchteten angelaufen.

Polens Außenminister Rau rief Russland auf, die Angriffe auf die Zivilbevölkerung einzustellen. Beide Seiten müssten humanitäres Recht einhalten. "Aufgrund seiner eigenen schmerzlichen Erfahrungen wird Polen konsequent die Verfolgung von Kriegsverbrechen fordern", sagte Rau weiter. Polen werde ein Zentrum zur Dokumentation der Kriegsverbrechen in der Ukraine einrichten und rechne für dieses Projekt mit Unterstützung der USA.

 13:26

ARD und ZDF setzen Berichterstattung aus Moskau vorerst aus

Die deutschen Sender ARD und ZDF setzen die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios vorerst aus. Damit reagieren sie auf eine Gesetzesänderung, die das russische Parlament am Freitag verabschiedet hatte, mit der die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahre Haft bestraft werden kann.

Von den öffentlich-rechtlichen Sendern hieß es am Samstag in einem abgestimmten Statement: "ARD und ZDF prüfen die Folgen des am Freitag verabschiedeten Gesetzes und setzen die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios erst einmal aus. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender werden von ihren anderen Standorten aus weiterhin das Publikum umfassend über das Geschehen in Russland und der Ukraine informieren." Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt.

 12:22

Ski-Legende Schranz verurteilte Russlands Invasion "auf das Schärfste"

Seit langem unterhält Wintersportlegende Karl Schranz eine freundschaftliche Nähebeziehung mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Angesichts der Invasion Russlands in die Ukraine hat sich der 83-Jährige nun via Presseaussendung zu Wort gemeldet, er verurteilt den Einmarsch "auf das Schärfste".

"Niemand kann das Töten von Zivilisten in der Ukraine gutheißen und das habe ich in meinem privaten Umfeld auch klar dargelegt. Das Leid der Menschen dort und der Geflüchteten, ist unvorstellbar", heißt es in der von seiner PR-Agentur versendeten Meldung.

"Da ich und meine Familie aber jetzt von sich 'anonym' meldenden Personen bedroht werden, sage ich es auch in der Öffentlichkeit, dass ich dies auf das Schärfste verurteile. Ich fordere Präsident Putin auf, mit der völkerrechtswidrigen, von ihm sogenannten 'militärischen Operation' und den Falschinformationen sofort aufzuhören, und die Unabhängigkeit der Ukraine als eigenständigen Staat zu respektieren."

Schranz verbindet eine langjährige Freundschaft mit Putin, die laut Medienberichten bei der Ski-WM von St. Anton 2001 begonnen hatte. In Folge nahm Putin nach Angaben seines Biografen Roj Medwedew Unterricht bei der Wintersportlegende. 2018 gratulierte Putin Schranz zum 80er mit einem Glückwunschtelegramm im Internet und verwies dabei nicht zuletzt auf die Rolle des Österreichers bei der Vorbereitung der Olympischen Winterspiele von Sotschi 2014.

 12:12

Video von ukrainischem Verteidigungsministerium zeigt Abschuss von Russen-Heli

"So sterben die russischen Besatzer. Diesmal in einem Helikopter", mit diesen Worten postete das ukrainische Verteidigungsministerium ein Video, das zeigt, wie ein Helikopter abgeschossen wird, zu Boden geht und in einem riesigen Feuerball aufgeht.

 12:12

EU schließt Russland und Belarus aus Ostseerat aus

Die Europäische Union folgt Mitgliedern des Ostseerates und schließt Russland und Belarus aus der Organisation aus. Dies sei Teil der Reaktion der EU auf die russische Invasion der Ukraine und der Beteiligung von Belarus an der ungerechtfertigten Aggression, teilt die EU mit. Die Suspendierung solle so lange in Kraft bleiben, bis eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit basierend auf der Achtung der Grundprinzipien des Völkerrechts möglich sei.

Dem Ostseerat gehören die EU, die Anrainerstaaten der Ostsee sowie Norwegen und Island an. Die internationale Organisation soll die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit verbessern.

 12:09

Russland und Belarus beraten über Korridore für Ausländer

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat mit seinem belarussischen Amtskollegen Wladimir Makei Pläne für humanitäre Korridore für Ausländer beraten. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf das belarussische Außenministerium. Durch solche Korridore solle es Ausländern ermöglicht werden, die Ukraine zu verlassen.

 12:07

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