Das sagt ÖSTERREICH

Ukraine-Krieg: Das Frühjahr wird blutig

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Außenpolitik-Chef Karl Wendl zum Ukraine-Krieg.

Kiew/Moskau. Ein Jahr nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Putin in seiner Rede zur Nation dem Westen vorgeworfen, Russland „ein für alle Mal erledigen“ zu wollen. Absurd. Putin hat den Krieg losgetreten. Er glaubte, die Ukraine in ein, zwei ­Tagen unterwerfen zu können, ein Irrtum, er weiß das längst. Doch Putin ist kein Mann des Friedens. Er will siegen. Für ihn ist ein Übergang vom Militärischen zum Diplomatischen ausgeschlossen. Der Krieg wird so lange dauern, bis er sein Kriegsziel erreicht hat, was immer das sein mag. Das kann Monate dauern, oder Jahre.

Sie glauben nicht an einen Friedens-Plan

Kriegsziel. Putin setzt auf Zeit. Auch sind beide Seiten noch nicht an einem Punkt angelangt, an dem Verhandlungen (aus ihrer Sicht) einen Sinn machen würden. Putin hat seine Wirtschaft auf Kriegsproduktion umgestellt. Die Ukraine ist zu hundert Prozent auf westliche Waffenlieferungen angewiesen. Diese werden weiter fließen, Europa und die USA lassen die Ukraine nicht im Stich. Das hat US-Präsident Joe Biden mit seinem mutigen Besuch in Kiew klar signalisiert. Und Ukraine-Präsident Selenskyj wird nicht kapitulieren. Die Kämpfe werden somit unvermindert weitergehen. Das Frühjahr wird blutig.

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