Szijjártó: Brüssel müsse Lösung anbieten

Ungarn verlangt Kompensationen für Ja zu Öl-Embargo

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''Dieser Kommissionsvorschlag schafft ein großes Problem für uns'', sagte Szijjártó dem spanischen Blatt laut einem Bericht des Portals ''Politico''. ''Unsere Raffinerie ist für russisches Öl ausgelegt.''

Kiew (Kyjiw)/Moskau. Die ungarische Regierung verlangt offenbar Kompensationen, um ihr Nein zu einem Öl-Embargo der Europäischen Union gegen Russland aufzugeben. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó sagte gegenüber der spanischen Zeitung "El Pais", Ungarn könne den EU-Vorschlag, alle Importe von russischem Rohöl und raffinierten Kraftstoffen zu verbieten, nicht unterstützen, ohne eine "Lösung" für die Kosten der Anpassung seiner Energieversorgung und Infrastruktur zu finden.

"Dieser Kommissionsvorschlag schafft ein großes Problem für uns", sagte Szijjártó dem spanischen Blatt laut einem Bericht des Portals "Politico". "Unsere Raffinerie ist für russisches Öl ausgelegt. Um andere Ölsorten zu raffinieren, müssten wir zwischen 500 und 550 Millionen Euro investieren - das würde etwa vier Jahre dauern. Um die Ölpipeline aus Russland zu ersetzen, müssten wir die Kapazität der Adria-Pipeline erweitern, was 200 Millionen Euro bedeuten würde, und wir wissen nicht, wie viel Zeit das dauern würde. Der Gaspreis in Ungarn würde um 55 Prozent steigen."

Szijjártó: Brüssel müsse Lösung anbieten

Szijjártó betonte, Ungarn könne das derzeitige Sanktionspaket nicht unterstützen, wenn Brüssel keine Lösung anbiete. "Was wir der Kommissionspräsidentin am Montag gesagt haben, war, dass ihr Vorschlag ein Problem für uns schafft. Wir können nicht dafür stimmen, wenn uns keine Lösung angeboten wird." EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Budapest am Montag besucht, um mit Regierungschef Viktor Orbán über das Öl-Embargo zu sprechen. Szijjártó wiederholte den Vorschlag Ungarns, Pipelinelieferungen vom Öl-Verbot auszunehmen und das Embargo auf Lieferungen per Schiff zu konzentrieren.

Brüssel überlegt, ob es Ungarn über die neue Energiestrategie des Blocks, die nächste Woche angekündigt wird, mehr Mittel zur Verfügung stellen soll. Bei einem Treffen am Mittwoch äußerten jedoch mehrere EU-Länder Bedenken, Ungarn eine Entschädigung anzubieten.

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