Donbass-Offensive gescheitert

Wichtiges Kriegsziel verfehlt: Putin will sein Militär wieder umbauen

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Die russische Winteroffensive zur Einnahme der kompletten Donbass-Region bis zum 31. März ist gescheitert. Jetzt häufen sich die Spekulationen, dass der russische Präsident seine Militärführung wieder umbauen will.

Laut der US-Denkfabrik "Institute of the Study of War" (ISW) hat der Kreml das Ziel seiner Winteroffensive, die ostukrainische Donbass-Region bis zum 31. März einzunehmen, nicht erreicht. Jetzt gibt es immer mehr russische Spekulationen, dass Präsident Wladimir Putin erneut die oberste Militärführung umbilden will, so die Experten.  

Russische Militärblogger hätten davon berichtet, dass das Verteidigungsministerium den zuvor abgesetzten Kommandeur der russischen Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski, aus dem Urlaub berufen habe. Er sei am 31. März zum Hauptquartier des Gemeinsamen Verbandes zurückgekehrt und plane bereits zukünfige Operationen. Begleitet habe ihn der ehemalige Generalstabschef der Bodentruppen, Alexander Lapin, der erst am 17. Februar offiziell durch Andrej Mordwitschew ersetzt wurde, nachdem er wegen seiner Militärführung bei Kreminna heftig kritisiert wurde.

Teplinskis vorherige Entlassung wurde vorher nie vom Verteidigungsministerium bestätigt. "Es ist wahrscheinlich, dass das Verteidigungsministerium ihn beurlaubt hat, um ihn jederzeit als Kommandeur einberufen zu können", so das "ISW".

'Winteroffensive der Russen gänzlich gescheitert'

Das britische Verteidigungsministerium sieht die Winteroffensive der Russen indessen als gänzlich gescheitert an. Seit der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow Mitte Jänner das Kommando über die "militärische Spezialoperation" gegen die Ukraine übernommen habe, sei dessen Amtszeit von dem Versuch einer allgemeinen Winteroffensive geprägt gewesen, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem Geheimdienst-Update.

Ziel dieser Offensive sei gewesen, die russische Kontrolle über die gesamte Donbass-Region auszudehnen. "Nach 80 Tagen ist zunehmend erkennbar, dass dieses Projekt gescheitert ist", erklärten die Briten. Die russischen Streitkräfte an der Front in der Region hätten bei hohen Verlusten nur minimale Gewinne verzeichnen können. Damit hätten sie den vorübergehenden personellen Vorteil durch die russische "Teilmobilisierung" des vergangenen Herbsts weitgehend verspielt.

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