Bei Kämpfen in der Mariupol wurden mehrere Menschen getötet.
Provokation zum Tag des Siegs über Nazi-Deutschland: Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Freitagnachmittag demonstrativ auf die annektierte ukrainische Halbinsel Krim gereist, um an einer pompösen Militärparade zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen.
Vor tausenden jubelnden Menschen im Hafen der Schwarzmeerstadt Sewastopol sagte Putin, das Jahr 2014 werde "in die Geschichte eingehen als das Jahr, in dem die hier lebenden Menschen fest beschlossen, zu Russland zu gehören". Sie hätten damit ihre "Treue zur historischen Wahrheit" bekräftigt. "Wir werden alle Schwierigkeiten überwinden, weil wir zusammen sind", betonte er.
Wie im russischen Fernsehen zu sehen war, fuhr Putin in Begleitung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf einem weißen Boot russische Kriegsschiffe ab. Er gratulierte den in Paradeuniform angetretenen Mannschaften zum "69. Jahrestag des Siegs im Großen Vaterländischen Krieg". Anschließend flogen Kampfflugzeuge über Sewastopol.
(c) afp
Die ukrainische Übergangsregierung verurteilte den "nicht genehmigten Besuch" Putins auf der Krim. Diese sei nur "vorübergehend von Russland besetzt", erklärte das Außenministerium in Kiew. Die US-Regierung warnte, Putins Besuch werde "die Spannungen verschärfen". NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen nannte den Besuch "unangemessen".
Mehrere Tote in Mariupol
Im Südosten der Ukraine gab es neue Gefechte zwischen Regierungstruppen und Separatisten. In der Hafenstadt Mariupol wurden nach Angaben von Innenminister Arsen Awakow mindestens 21 Menschen getötet, 20 Milizionäre und ein Polizist. Offenbar versuchten ukrainische Soldaten, ein von Separatisten besetztes Verwaltungsgebäude einzunehmen.
Separatisten schließen sich zusammen
Die Separatisten in der Ukraine kündigten an, sich hinter einem Milizenführer zusammenzuschließen, der laut dem ukrainischen Geheimdienst Oberst des russischen Geheimdiensts ist. Igor Strelkow führte bisher die Separatisten in der Protesthochburg Slawjansk an.
Brand sorgt für Stromausfall am Kiewer Fernsehzentrum
Ausländische Saboteure haben nach Darstellung des ukrainischen Geheimdienstes SBU Freitag früh für einen mehrstündigen Sendeausfall beim staatlichen Fernsehen gesorgt. Jedoch gingen die Meinungen bei Verantwortlichen auseinander, ob es sich um einen Sabotage-Akt oder einen Kurzschluss handle.
Ein Kabelbrand ereignete sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag außerhalb des Turms von Kiew TV, das ohne Strom blieb, ukrainische Behörden stuften diesen als verdächtig ein. Der Brand konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden. Das Fernsehzentrum wird derzeit von Generatoren versorgt, sagte das Katastrophenschutzministerium in einer Erklärung.
Das Ministerium erwähnte nicht die Ursache des Feuers, aber der ukrainische Verantwortliche für die nationale Sicherheit meinte auf seiner Facebook-Seite , dass es ein russischer "Akt der Sabotage " sei.