Bürgerkrieg

Ukraine: Lech Walesa warnt vor Atom-Krieg

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Nobelpreisträger fürchtet Konfrontation der NATO mit Russland.

Der polnische Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat gewarnt, dass europäische Militärhilfen für die Ukraine einen Atomkrieg zwischen Russland und den NATO-Bündnisstaaten auslösen könnten. "Die EU weiß sehr genau, dass Russland über Atomwaffen verfügt. Und die NATO hat auch welche", sagte der frühere Wortführer der Gewerkschaft Solidarnosc am Dienstag.

Diese Situation "könnte zu einem Atomkrieg führen", warnte Walesa, der sich 1989 erfolgreich für ein unblutiges Ende der kommunistischen Herrschaft in seinem Land engagiert hatte und von 1990 bis 1995 polnischer Präsident war.

Die Zurückhaltung der Europäischen Union findet der 70-Jährige angesichts der brisanten Lage in der Ukraine durchaus nachvollziehbar. Wegen der drohenden Eskalationsgefahr wiederhole die EU immer wieder 'Macht kein dummes Zeug!', sagte Walesa bei einem regionalen Wirtschaftsforum im südpolnischen Krynica. "Genau deswegen mischt sie sich nicht allzu sehr ein."

In den osteuropäischen Nachbarstaaten wird Russlands Vorgehen im Ukraine-Konflikt mit wachsender Sorge verfolgt und als Bedrohung für die nationale Sicherheit gesehen. Die Baltenstaaten Estland, Lettland und Litauen waren bis 1991 fünf Jahrzehnte lang sowjetisch besetzt. Polen stand vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1989 unter kommunistischer Herrschaft.
 

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