Krise

Ukraine zieht sich von Krim zurück

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Russen nahmen zuvor weitere Marinebasis auf der Krim von Ukrainern ein.

Nach der russischen Annexion der Krim zieht die Ukraine ihr Militär komplett von der Schwarzmeerhalbinsel ab. Die Truppen würden ins Kernland verlegt, sagte der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow am Montag nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in Kiew, wie örtliche Medien berichteten. Außerdem habe das Gremium beschlossen, die Angehörigen der Soldaten in Sicherheit zu bringen. Dies gelte für "alle, die heute unter Druck ihre Häuser verlassen müssen", sagte Turtschinow.

50 Prozent der Soldaten übergelaufen
Auf der Krim ist nach ukrainischen Angaben etwa die Hälfte der Soldaten zu den russischen Truppen übergelaufen. Nach russischen Angaben waren zu Beginn des Konflikts gut 18.000 ukrainische Soldaten auf der Halbinsel. Weiterhin befänden sich aber ukrainische Kräfte innerhalb des "besetzten Territoriums", sagte der stellvertretende Oberkommandierende Alexander Rosmasin am Montag in Kiew.

Basis erobert
In der Früh hatten russische Soldaten mithilfe von schwerem Militärgerät sowie Kampfhubschraubern auf der Krim einen der letzten ukrainischen Stützpunkte eingenommen. 60 bis 80 ukrainische Soldaten seien festgenommen und der Kommandant mit einem Hubschrauber fortgebracht worden, teilte der ukrainische Armeesprecher Wladislaw Selesnjow bei Facebook mit. Nach dem international nicht anerkannten Anschluss der Krim hatte Russland die Ukrainer zum Abzug von der Krim aufgefordert.

Zudem versuchten Bewaffnete, das Minensuchschiff "Tscherkassy" in ihre Gewalt zu bekommen", berichtete Selesnjow. Bereits in den vergangenen Tagen hatten russische Truppen Dutzende ukrainische Schiffe, darunter das einzige U-Boot, aufgebracht sowie zahlreiche Militäreinrichtungen auf der Krim übernommen.

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