UN-Sonderermittler prangert vor allem den Umgang mit Familien an.
UN-Sonderermittler Michael Kirby hat der nordkoreanischen Führung "extreme Grausamkeit" im Umgang mit Familien vorgeworfen, die durch die Teilung zwischen Nord- und Südkorea seit mehr als 60 Jahren getrennt sind.
Es sei eine "Verletzung elementarer Menschenrechte", wenn die Führung in Pjöngjang das Recht der Familien auf Zusammenführung bestreite, sagte der australische Richter, der im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates tätig ist, am Montag in Genf.
Kirby wandte sich auch gegen die Praxis, einer kleinen Anzahl von Nord- und Südkoreanern in unregelmäßigen Abständen kurze Wiedersehensmöglichkeiten zu schaffen. Nach schwierigen Verhandlungen einigten sich Pjöngjang und Seoul kürzlich, je hundert Staatsbürgern im Oktober eine Begegnung mit ihren Angehörigen zu ermöglichen. Das Treffen soll im nordkoreanischen Feriengebiet am Berg Kumgang stattfinden. Durch ein solches "Lotterie-Spiel" würden bei vielen Menschen "Seelenqualen" verursacht, sagte Kirby.
Nach dem Korea-Krieg (1950-53) hat es zwischen beiden Staaten nie eine Normalisierung der Beziehungen gegeben. Die Familienzusammenführungen hatten im Jahr 2000 begonnen und sollten ursprünglich jährlich stattfinden. In den vergangenen fünf Jahren gab es aber nur eine Familienzusammenführung. 60.000 Menschen in Südkorea haben Interesse am Wiedersehen mit Angehörigen aus dem Norden angemeldet.
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