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Wirbel um Briefe

Unfassbare Polizei-Panne im Fall Maddie McCann

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Die deutschen Ermittler schickten bereits im Mai einen Brief an die Familie McCann. Dieser wurde aber niemals zugestellt.

Die Aufregung zu Beginn dieser Woche war groß: Die Eltern der im Jahr 2007 in Portugal verschwundenen drei Jahre alten Maddie haben eigenen Angaben zufolge keinen deutschen Behördenbrief erhalten, der den Tod ihrer Tochter als bewiesen darstellt. Das teilten Kate und Gerry McCann am Dienstag auf ihrer Webseite mit.  "Die weitverbreitete Nachricht, wonach wir einen Brief von deutschen Behörden erhalten haben, der zur Aussage hat, dass es Belege oder einen Beweis für Madeleines Tod gibt, ist falsch", schrieben die beiden. "Wie viele andere unbewiesene Berichte in den Medien hat das bei Freunden und Familie unnötige Besorgnis verursacht und unser Leben ein weiteres Mal durcheinandergebracht."
 
Maddie und Christian B.
© oe24
× Maddie und Christian B.
 

Zwei Briefe an Maddies Eltern

Die britische "Sun" berichtet am Freitag nun davon, dass die deutschen Ermittler sogar zwei Briefe an die Familie McCann verschickten. Das erste Schreiben wurde bereits Ende Mai versandt und Maddies Eltern dabei unterrichtet, dass der Fall nun als Mordfall eingestuft wird. Der zweite Brief wurde letzte Woche verschickt, um die McCanns über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu informieren.
 
Beide Briefe kamen aber niemals bei der Familie an. Wie die "Sun" berichtet, übergaben die deutschen Ermittler die Schreiben an das britische Scotland Yard. Aus bisher unbekannten Gründen wurden die Briefe dann aber vor Ort nicht zugestellt.
 
Der mit dem Fall betraute Staatsanwalt in Deutschland, Hans Christian Wolters, bestätigte am Dienstag, dass nochmals ein Schreiben an die Eltern gegangen war. Über den Inhalt äußerte er sich aber nicht.
 

Christian B. soll Maddie ermordet haben

Das damals dreijährige britische Mädchen Madeleine "Maddie" McCann verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Apartmentanlage im portugiesischen Praia da Luz. Mehr als 13 Jahre später teilten das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anfang Juni überraschend mit, dass ein wegen anderer Delikte inhaftierter 43-jähriger Deutscher unter Mordverdacht stehe. Dazu hatte es in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" einen erneuten Zeugenaufruf gegeben.
 
Maddie McCann
© EPA
 
Für die Polizei in Großbritannien gilt Maddie weiterhin als vermisst. Die Annahme der deutschen Ermittler, dass sie nicht mehr am Leben ist, hatte dort zu viel Aufsehen und Verwirrung geführt. Zahlreiche Medien hatten spekuliert, in Deutschland müssten eindeutige Beweise für Madeleines Tod vorliegen.
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