Traurige Bilanz

UNO beklagt Hinrichtungsrekord im Iran

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Dieses Jahr sind bereits über 300 Menschen exekutiert worden.

Die UNO hat eine Rekordzahl an Hinrichtungen im Iran beklagt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres seien bereits 300 Menschen exekutiert worden, sagte der UNO-Beauftragte für die Einhaltung der Menschenrechte in dem Land, Ahmed Shaheed, am Montag in New York. Im vergangenen Jahr habe es im Iran 670 Hinrichtungen gegeben, gemessen an der Einwohnerzahl die höchste Quote weltweit. Vermutlich ist die Zahl in Wahrheit aber noch höher, da die iranischen Behörden Informationen über Hinrichtungen häufig zurückhalten.

"Ich sehe nicht, dass sich diese Zahl verringert", sagte Shaheed, der am Mittwoch der UNO seinen Bericht zur Lage der Menschenrechte im Iran vorlegen soll, vor Journalisten. Er sei zudem "schockiert" über die Hinrichtung von zehn Drogenhändlern, deren Todesstrafe am Montag trotz internationaler Proteste vollstreckt worden war.

Shaheed beklagte zudem, dass sich das neue Strafgesetzbuch, das bereits dem Parlament vorgelegt wurde, nicht eindeutig zur international verbotenen Hinrichtung Minderjähriger sowie zur Steinigung äußere. So könne diese Form der Exekution letztlich immer von einem Richter mit Verweis auf das islamische Recht der Scharia angeordnet werden. Auch der Schutz von Frauen, Homosexuellen und ethnischen und religiösen Minderheiten habe sich nicht verbessert, sagte Shaheed. Teheran wies den Bericht des Beauftragten als "politisch" zurück.

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