Hurghada

Urlaub im ­Pulverfass Ägypten

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Trotz Protesten fühlen sich Österreicher in den Tourismusregionen am Roten Meer sicher.

Während in den Großstädten Tausende Menschen auf die Straße gehen, herrscht in den Tourismusregionen Urlaubsstimmung. Zwar hat das österreichische Außenamt eine partielle Reisewarnung herausgegeben, trotzdem sind die Hotels am Roten Meer ausgebucht. Allein in Hurghada residieren derzeit 3.500 Österreicher. In Sharm El-Sheikh sind es 1.500. „Der Touristenstrom in die Urlaubsgebiete reißt nicht ab“, sagt Außenamtssprecher Martin Weiss.

Der Urlaub beschränkt 
sich auf das Hotel
Auch Urlauberin Tanja Hofmann war bis vor ein paar Tagen noch in Hurghada. „Es war ein wunderschöner Urlaub. Von den Protesten haben wir überhaupt nichts mitbekommen“, sagt die Wienerin zu ÖSTERREICH (siehe Interview).
Doch wie die meisten Gäste blieb auch Tanja Hofmann eher in der Hotelanlage. Ausflüge zu Pyramiden oder in Metropolen bieten die meisten Reiseveranstalter derzeit sowieso nicht an. Auch das Unternehmen Tui reagierte bereits vergangene Woche auf die Ausschreitungen im Land: „Wir bieten keine Ausflüge nach Kairo an“, so Kathrin Limpel.

Haftbefehl gegen den Chef der Muslimbrüder
In der Hauptstadt kam es am Mittwoch zu einem Paukenschlag: Die ägyptische Staatsanwaltschaft ordnete die Festnahme des Chefs der Muslimbrüder an. Er soll Mursi-Anhänger aufgehetzt haben, ihren Präsidenten aus der Kasernen-Haft zu befreien. 55 Menschen wurden dabei am Montag getötet.

Bevor der Haftbefehl ausgesprochen wurde, hatte der Chef der Übergangsregierung angekündigt, die Muslimbruderschaft an der Macht zu beteiligen – doch die wollte nicht.

Urlauberin berichtet:
ÖSTERREICH: Sie waren gerade in Ägypten. War Ihr Urlaub denn schön?
Tanja Hofmann: Ja. Wir waren eine Woche in Hurghada, und es war ein traumhafter Urlaub.

ÖSTERREICH: Aber haben Sie denn überhaupt nichts von den Protesten mitbekommen?
Hofmann: Nein. Wir in Hurghada selbst haben überhaupt keine Demonstrationen gesehen oder davon gehört. Auch das Militär war nicht zu sehen.

ÖSTERREICH: Haben Sie sich sicher gefühlt?
Hofmann: Total. Aber wir haben auch nur einmal das Hotel verlassen.

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