Ohne jeglichen Beweis bekräftigte der Amtsinhaber, dass die Wahl manipuliert und gestohlen worden sei.
Der republikanische Amtsinhaber Donald Trump sieht sich weiterhin als Sieger der Präsidentenwahl. "Wenn man die legalen Stimmen zählt, würde ich locker gewinnen", sagte Trump am Donnerstagabend in einem Presseauftritt im Weißen Haus in Anspielung auf die sich verdüsternden Aussichten auf seine Wiederwahl. Er bekräftigte den Vorwurf, dass "illegale Stimmen" ausgezählt werden und die Demokraten "die Wahl stehlen wollen".
In einem erratischen Vortrag zählte Trump seine Erfolge bei der Präsidentenwahl auf und verwies auf sein Abschneiden in Florida und Ohio. Er beklagte, dass seine ursprüngliche Führung in mehreren Staaten "heruntergedrückt" worden sei und äußerte die Befürchtung, dass er auch im umkämpften Staat Georgia letztlich "ein bisschen zurückliegen" könnte. Dagegen sei er in Arizona - wo er offenbar nichts an der Fortsetzung der Auszählung auszusetzen hat - "auf dem Weg zum Sieg".
Trump betonte, dass er "die Integrität dieser Wahl schützen" wolle. Ohne jeglichen Beweis bekräftigte der Amtsinhaber, dass die Wahl manipuliert und gestohlen worden sei. Er erhob lediglich pauschale Vorwürfe, wonach massiv auf Briefwahl gesetzt worden sei und dann auch Stimmen "ohne Stempel und Unterschrift" akzeptiert worden seien. Er wolle eine "ehrliche Auszählung", so Trump, der neuerlich eine Entscheidung "vor dem höchsten Gericht des Landes" in Aussicht stellte.
Republikaner gehen auf Distanz
Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Rick Santorum äußerte in einer ersten Reaktion scharfe Kritik an den Betrugsvorwürfen Trumps. "Kein gewählter Republikaner wird sich hinter diese Aussage stellen", betonte Santorum am Donnerstagabend (Ortszeit) im US-Fernsehsender CNN. Santorum zeigte sich "enttäuscht" von Trumps Statement.
Demokratische Wähler hätten jedes Recht gehabt, per Briefwahl abzustimmen, betonte er mit Blick auf Trumps Aussage, es handle sich um "illegale Stimmen". Santorum wies auch darauf hin, dass die Wahlbehörden in Georgia oder Arizona einer republikanischen Regierung unterstehen.
Trumps Sohn Eric hatte sich zuvor in einem Tweet frustriert über die mangelnde Unterstützung der Republikaner für den Präsidenten gezeigt. "Wo sind die Republikaner! Habt doch ein bisschen Rückgrat. Kämpft gegen diesen Betrug. Unser Wähler werden nie vergessen, dass ihr euch wie Schafe verhaltet", schrieb Eric Trump. Sein Bruder Don hatte den Amtsinhaber zuvor zu einem "totalen Krieg" im Kampf um die Präsidentenwahl aufgefordert.