US-Außenminister Kerry absolvierte historischen Kuba-Besuch.
Die USA haben am Freitag nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder ihre Flagge an der Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat Kuba gehisst. US-Außenminister John Kerry war kurz zuvor als erster US-Außenminister seit 1945 extra nach Havanna angereist.
"Das Ziel all dieser Veränderungen ist, den Kubanern zu helfen, sich mit der Welt zu verbinden und ihr Leben zu verbessern", sagte Kerry, der sich mit einigen Sätzen auf Spanisch auch direkt an die Kubaner wandte. Nach dem Hissen der Flagge stand für ihn ein Treffen mit seinem kubanischen Kollegen Bruno Rodriguez auf dem Programm.
Neuanfang
Beide Staaten hatten vor vier Wochen ihre diplomatischen Beziehungen offiziell wieder aufgenommen und ihre Vertretungen in Havanna und Washington zu Botschaften aufgewertet. Über der kubanischen Botschaft weht bereits seit dem 20. Juli die Flagge des Karibikstaates, der seit der Revolution 1959 eine kommunistische Führung hat.
Das US-Sternenbanner wurde bei einer feierlichen Zeremonie im Außenhof der Botschaft in der kubanischen Hauptstadt gehisst. Hunderte geladene Gäste und Schaulustige verfolgten das Geschehen vor Havannas Uferpromenade Malecon. An der Feier nahmen auch drei frühere Marineinfanteristen teil, die die Flagge 1961 eingeholt hatten.
Nach der Wiedereröffnung der Botschaften sollen die Beziehungen normalisiert werden. Das ist allerdings ein schwierigeres Unterfangen. Kuba fordert von den USA unter anderem die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen und eine Rückgabe des Marinestützpunktes Guantanamo im Osten der Insel. Kerry pochte bei seinem Besuch auf Freiheit und die Einhaltung der Menschenrechte. "Den Menschen in Kuba wäre am besten mit einer echten Demokratie gedient, in der die Menschen ihre Anführer frei wählen können", sagte er. Außerdem fordert seine Regierung ein Rückkehrrecht für Kubaner, die in den USA Asyl erhalten haben.