Generäle getötet

USA: Israel für Angriff in Damaskus verantwortlich

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Israel ist nach Einschätzung der US-Regierung für den Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich. 

Das machte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Washington deutlich. Singh war danach gefragt worden, ob die USA an dem Luftangriff am Montag beteiligt gewesen seien, woraufhin sie auf Israel verwies.

"Die USA haben keinen Angriff in Damaskus durchgeführt. Ich möchte Sie auf die Israelis verweisen, um mit ihnen über ihren Angriff zu sprechen", sagte Singh. Die Nachfrage, ob es die offizielle Einschätzung der US-Regierung sei, dass Israel für den Schlag verantwortlich sei, bejahte die Sprecherin: "Das ist unsere Einschätzung."

Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Die IRGC sind die iranische Elitestreitmacht. Sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte. Der Iran verurteilte die Attacke scharf und drohte Erzfeind Israel mit Vergeltung. Ein israelischer Militärsprecher sagte auf Anfrage, man kommentierte keine Berichte in ausländischen Medien.

Washington wurde nicht im Voraus informiert 

Singh sagte, die USA hätten dem Iran nach dem Vorfall auf vertraulichen Kanälen sehr deutlich gemacht, dass sie nicht an dem Schlag beteiligt gewesen seien. Israel habe die US-Regierung im Voraus weder über den Angriff noch das Ziel informiert.

Mit dem Schlag befasste sich am Dienstag auch der UNO-Sicherheitsrat. Auf Bitte Russlands werde das Gremium um 21.00 Uhr MESZ zu "Bedrohungen des internationalen Friedens und der Sicherheit" tagen, teilten die Vereinten Nationen mit. UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff auf das iranische Botschaftsgebäude. Der UNO-Chef betonte das "Prinzip der Unantastbarkeit" von diplomatischen und konsularischen Einrichtungen und deren Personal, das in Übereinstimmung mit internationalem Recht stets eingehalten werden müsse, wie die Vereinten Nationen am Dienstag in New York mitteilten. Zudem rief Guterres alle Beteiligten zu größtmöglicher Zurückhaltung auf.

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