Türkei reagiert erbost auf Resolution.
Das US-Repräsentantenhaus hat die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg offiziell als Völkermord eingestuft.
Die Kongresskammer verabschiedete am Dienstag mit einer klaren Mehrheit von 405 zu 11 Stimmen eine entsprechende Resolution. Es ist das erste Mal, dass der US-Kongress die Massaker der Jahre 1915 bis 1917 als Genozid bezeichnet.
Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, begrüßte die Verabschiedung der Resolution. Es gehe darum, an eine der schlimmsten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts zu erinnern: "Die systematische Ermordung von 1,5 Millionen armenischen Männern, Frauen und Kindern durch das Osmanische Reich."
Die Türkei, die den Begriff Völkermord zurückweist, reagierte erbost auf die Verabschiedung der Resolution. Das türkische Außenministerium sprach von einem "bedeutungslosen politischen Schritt", der sich an die "armenische Lobby und Anti-Türkei-Gruppen" richte.
Der Beschluss des Repräsentantenhauses gefährde die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA in Zeiten großer Risiken für die internationale und regionale Sicherheit. Zuletzt hatte die türkische Militäroffensive gegen Kurdenkämpfer in Nordsyrien die Beziehungen zwischen Ankara und Washington stark belastet. Als erstes großes europäisches Land hatte Frankreich 2001 die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord eingestuft. Der Deutsche Bundestag tat dies im Juni 2016, was eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei auslöste.