Trotz Appelle

Vergewaltige Iranerin hingerichtet

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Reyhaneh Jabbari hatte ihren Peiniger in Selbstverteidigung erstochen.

Trotz internationaler Appelle ist im Iran am Samstag eine 26-jährige Frau nach fünf Jahren in der Todeszelle hingerichtet worden. Die Innenarchitektin Reyhaneh Jabbari sei im Morgengrauen gehängt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Teheran.

Die 26-Jährige war wegen Mordes an dem Ex-Geheimdienstmitarbeiter Morteza Abdolali Sarbandi verurteilt worden. Dem UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, zufolge war Jabbari von Sarbandi als Innenarchitektin engagiert worden. In seiner Wohnung soll er sie sexuell belästigt haben, woraufhin sie ihn in Selbstverteidigung erstochen habe.

Neben iranischen Schauspielern und anderen Prominenten gab es auch im Westen zahlreiche Stimmen, die eine Aussetzung der Todesstrafe für die junge Frau forderten. Nach Angaben der Vereinten Nationen und internationaler Menschenrechtsgruppen kam Jabbaris Geständnis unter massivem Druck und Drohungen seitens der Anklage zustande. Die UNO hat bereits mehr als 250 Hinrichtungen im Iran in diesem Jahr gezählt.

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