#MeToo-Kampagne im Iran

Vergewaltigungsopfer prangern Prominente an

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Frauen haben nun auch im Iran eine MeToo-Kampagne in sozialen Medien gestartet und bezeichnen dabei auch Prominente und iranische Künstler als Vergewaltiger.

Teheran. Die Beiträge mit dem Hashtag des persischen Worts für Vergewaltigung haben in kürzester Zeit zu hitzigen Diskussionen in dem Land geführt. Denn auch Prominente und renommierte iranische Künstler werden in Posts als Vergewaltiger bezeichnet.
 
Aktivisten zufolge hat die Kampagne es vielen Frauen leichter gemacht, ohne Angst vor gesellschaftlichen Konsequenzen ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen publik zu machen. Unter den Opfern haben sich einige mit Namen - und auch Details zu der Vergewaltigung - zu Wort gemeldet. Die meisten Frauen ziehen es jedoch vor, anonym zu bleiben, um Familie und Kinder zu schützen. Von den der Vergewaltigung bezichtigten Männern haben einige die Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen und wollen juristisch dagegen vorgehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Sexuelle Belästigung gilt als flirten

Viele Frauen finden die Kampagne zwar gut und hilfreich, befürchten jedoch, dass einige der Opfer ihre Geschichten erfunden haben und so persönliche Rechnungen begleichen wollen. Dies könne der Kampagne nur schaden. Andererseits könnte die Kampagne nach Meinung vieler einige iranische Männer dazu bringen, im Umgang mit Frauen zurückhaltender zu werden. Im Iran sind vulgäres Anbaggern sowie auch unerwünschtes Anfassen der Frauen nicht unüblich. Viele Männer betrachten dies auch nicht als sexuelle Belästigung, sondern als eine Art Flirt.

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