Anwältin sagt, sie habe "definitiv um Asyl ersucht", TV-Sender veröffentlichte Dementi.
Um ein angebliches Asylgesuch der ersten Luftwaffenpilotin Afghanistans herrscht Verwirrung. Nilofar Rahmani habe Medienberichte zurückgewiesen, wonach sie in den USA einen Asylantrag gestellt habe, berichtete der afghanische Sender "Tolo TV". Die Anwältin der Pilotin erklärte hingegen, Rahmani habe "definitiv um Asyl ersucht".
Der Sender bezog sich dabei auf einen Brief, den die 25-Jährige an das afghanische Verteidigungsministerium sowie "Tolo TV"gerichtet habe. Darin habe sie ihre Entschlossenheit bekräftigt, Afghanistan zu dienen. In dem von "Tolo" in Auszügen veröffentlichten Brief schreibt Rahmani: "Ich bin sehr traurig über die Missinterpretationen und entschuldige mich bei allen Kollegen."
"Definitiv um Asyl ersucht"
Dagegen sagte Rahmanis Anwältin in den USA, Kimberly Motley, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, Rahmani habe "definitiv um Asyl ersucht". Die Überschrift und Unterzeile des Artikels auf der Tolo-Webseite ließen es unzulässigerweise so klingen, als sei das nicht der Fall. "Nilofar liebt Afghanistan, und wenn sie davon spricht, ihrem Land zu dienen, dann meint sie, dass sie ihr Heimatland immer als Afghanin vertreten wird - ob dem Asylgesuch nun stattgegeben wird oder nicht."
US-Zeitungen hatten gemeldet, die Pilotin, über die auch internationale Medien viel berichtete hatten, habe schon im Sommer um Asyl ersucht. In Gesprächen mit "New York Times" und "Wall Street Journal" sagte Rahmani, sie habe Drohungen von radikalislamischen Taliban, aber auch aus der eigenen Familie erhalten. Ihre männlichen Kollegen behandelten sie schlecht. In Afghanistan hatten Vorgesetzte am Montag heftig reagiert. Rahmani lüge. Sie sei eine Schande.