Babies Zaun

Dramatische Szenen in Kabul

Verzweifelte Mütter werfen Babys über Stacheldraht

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Aus Angst vor den Taliban trennen sich verzweifelte Eltern sogar vor ihren Kindern.

In Afghanistan werden die Evakuierungen vor dem Hintergrund des aufflammenden Widerstandes gegen die Machtübernahme der Taliban fortgesetzt.  Noch immer drängen Tausende zum Flughafen und hoffen, in einem der Flieger vor den Taliban flüchten zu können. Viele Afghanen werden immer verzweifelter - die Situation auf dem Kabuler Flughafen ist weiterhin dramatisch.

Auf Video, die im Internet viral gehen, sieht man sogar verzweifelte Mütter, die ihre Babys über Stacheldraht werden oder sie in die Arme von Soldaten geben. Sie hoffen, dass zumindest ihre Kinder aus dem Land fliehen können - auch wenn sie dann von ihnen getrennt sind.

 

  

 

 

  

 

Sorge um Ortskräfte

Ein Vertreter der Taliban kündigte unterdessen an, Mitglieder der Ex-Regierung sollten Posten in der neuen Regierung angeboten werden. Nach seinen Angaben dauerten die Gespräche zwischen Vertretern der Taliban und der alten Regierung an. Der Sprecher erklärte auch, Frauen sollten an der Bildung der neuen Verwaltung beteiligt werden. Am Mittwoch hatte Taliban-Vertreter Wahidullah Haschimi erklärt, die Rechte von Frauen sollten von einem Rat islamischer Gelehrter festgelegt werden.

Unklar blieb weiter, wie die vielen Ortskräfte, die sich in Kabul aus Sorge um ihr Leben vor den Taliban verstecken, zum Flughafen kommen und ausgeflogen werden können. Bekannt ist, dass dazu Gespräche mit den Taliban geführt werden. Offen ist aber, welche möglichen Zugeständnisse oder Angebote die Länder den Fundamentalisten machen.

Tote bei Protesten

Am Mittwoch war es zu ersten größeren Protesten gegen die Islamisten gekommen. In Dschalalabad wurden dabei mindestens drei Menschen getötet und mehr als ein Dutzend verletzt. Die Taliban, die Gewaltverzicht versprochen hatten, kommentierten die Vorfälle zunächst nicht. Widerstand bildete sich auch im Pandschschir-Tal, eine Hochburg der Tadschiken nordöstlich von Kabul. In der "Washington Post" forderte ihr Anführer Amad Massud, Chef der Nationalen Widerstandsfront Afghanistans, Waffen für den Kampf gegen die Taliban. Er wolle den Kampf für eine freiheitliche Gesellschaft fortsetzen.
 

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