Anti-Terror-Ermittlungen nach Angriff in Pariser Polizeipräfektur.
Paris. Nach der tödlichen Messerattacke am Donnerstag im Pariser Polizeihauptquartier haben Anti-Terror-Spezialisten der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte die Pariser Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend.
Angreifer 'hatte Visionen'
Der Fall ist beispiellos: Der 45-jährige Mitarbeiter Michael H. im Polizeihauptquartier von Paris hatte am Donnerstag, wie berichtet, vier Kollegen mit einem Keramikmesser getötet. Danach wurde er selbst erschossen. Jetzt lieferte die Ehefrau des Killers Hinweise auf ein mögliches Motiv:
- Der Messerangreifer hat vor seiner Tat unruhig gewirkt und soll Stimmen gehört haben. Das sagte sie im Verhör: „Er war an dem Tag extrem unruhig.“
- Auch habe er schon länger „Visionen gehabt“ und „Stimmen gehört“, gab sie zu Protokoll. Michael H. war Vater zweier Kinder (3 und 9 Jahre alt) und war schwerhörig, galt als behindert.
- Auch ist der Franzose vor 18 Monaten zum Islam konvertiert. Er sei regelmäßig zur Moschee gegangen, so seine Nachbarn, es habe aber keine Anzeichen von Fanatismus gegeben in den vergangenen Monaten.
Die französische Regierung warnte deshalb vor Spekulationen: "Weil man Muslim ist, ist man noch lange kein Terrorist", sagte eine Regierungssprecherin. "Ein Übertritt zum Islam ist nicht automatisch ein Zeichen für eine Radikalisierung."